Synthesizer mit Augmented Reality
Zum Ende des Jahres will Behringer mit seinem ersten Synthesizer auf den Markt kommen. Der DeepMind 12 generiert seine Sounds komplett über analoge Signalwege, und das zwölffach polyphon. Das Besondere ist der Kampfpreis von 1000 Euro – bislang kosteten ähnliche Geräte mindestens das Zwei- bis Dreifache. Neben der Tastenversion mit einer Vier-Oktaven-Klaviatur ist für später auch eine Desktop-Variante ohne Keyboard geplant.
Aber nicht nur über seinen Preis soll der DeepMind punkten, sondern auch durch sein Bedienkonzept. Viele Sound-Parameter hat man direkt über Fader und Drehknöpfe am Gehäuse im Griff. In Menüs lassen sich darüber hinaus Routings der Signale verändern, Hüllkurven einstellen oder die digitalen Effekte regeln. Da das Display am Synthesizer dazu allerdings etwas klein geraten ist, kann man die Einstellungen auch über eine App (Android, iOS) auf einem Tablet vornehmen. Dank eingebauter WLAN-Schnittstelle kommunizieren Tablet und Synthesizer direkt miteinander.
Futuristisch wird es jedoch mit den Augmented-Reality-Menüs für Microsofts HoloLens. Dann scheinen die Einstelloptionen dreidimensional über dem Synthesizer zu schweben. Die derzeit in Entwicklung befindliche Augmented-Reality-App soll sogar Punkte auf den Tasten des Synthesizers einblenden, um etwa Spielhilfen für Tonleitern zu geben.
Einen Prototypen zeigte Behringer auf dem Synthfest in Sheffield. Besucher waren von dem Konzept recht angetan. Unter der HoloLens ließen sich scheinbar in der Luft schwebende Menüs per Fingerzeig bedienen und Parameter mit Handbewegungen verändern – wenn auch die Elemente etwas träger reagierten als bei einem Hardware-Controller oder Touch-Screen.
Interessant ist Behringers Konzept allemal. Es zeigt, wie Augmented Reality die Bedienung von Musikinstrumenten erweitern kann – wenn man denn bereit ist, 3000 US-Dollar für eine HoloLens-Brille auszugeben. (hag@ct.de)
Video der AR-Bedienung:ct.de/y8uh