c't 22/2016
S. 40
News
Linux

Endless OS: Linux-System mit Offline-Inhalten

Das umfangreiche Linux-System EndlessOS liefert eine Enzyklopädie, Lernmaterialien und viel vorinstallierte Software mit.

Eine umfangreiche Enzyklopädie, Online-Kurse, Lern-Tools und Spiele: Die Linux-Distribution Endless OS bietet reichlich Stoff, der sich auch ohne Internet-Zugang lesen und nutzen lässt. Endless OS 3.0 basiert auf Debian GNU/Linux 8, verwendet einen 4.4er-Kernel und bringt ein modifiziertes Gnome 3.20 als grafische Oberfläche mit. Das Linux-System will so einfach zu bedienen sein wie ein Mobilgerät, ein Tutorial erklärt zu Beginn den Desktop.

Das hinter Endless OS stehende Unternehmen Endless Computers will Rechner zu Menschen bringen, die sich bisher keine leisten konnten und keine technischen Vorkenntnisse haben. Passende günstige Hardware hat Endless Computers bereits im Februar im Rahmen des Mobile World Congress vorgestellt. Mit seinen Offline-Inhalten soll Endless OS sich besonders gut für den Einsatz in Gebieten ohne stabile Internetverbindung eignen, beispielsweise in Favelas in Rio de Janeiro oder ländliche Gegenden in Guatemala und Indien.

Endless OS steht als Basic-Version bereit, die nur das System und einige Anwendungen mitbringt, sowie als Full-Ausgabe, die auch die Enzyklopädie mit 50.000 Einträgen, Kochrezepte, Tipps zu Erziehung und Gesundheit und Unterrichtsmaterialien aus Mathematik, Biologie, Astronomie, Geografie, Literatur und Geschichte an Bord hat. Mit dabei sind auch Spiele wie der Minecraft-Klon Minetest, Puzzles und Sudoku. Ist Internet verfügbar, lassen sich Online-Dienste wie Facebook, Whatsapp und Skype nutzen. (lmd@ct.de)

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KDE Plasma 5.8 LTS

Der Plasma-Desktop des KDE-Projekts bietet in seiner neuen Version 5.8 LTS erstmals Langzeitunterstützung: 18 Monate lang wollen die Entwickler diese Ausgabe der Desktop-Umgebung mit Sicherheitsupdates und Bugfixes versorgen. Zu den Neuerungen zählen unter anderem besserer Support für Schriftsysteme, die von rechts nach links geschrieben werden, und für GTK+-Anwendungen unter Wayland.

Plasma 5.8 bringt Langzeitunterstützung und viele Detailverbesserungen.

Verbessert wurden auch einige Plasma-Applets. So können nun die Steuerknöpfe von Medienspielern auch ins Kontextmenü der Task-Leiste eingebunden werden. Dateien kann man zum Öffnen jetzt direkt auf die Task-Leiste ziehen. Modifier-Tasten wie Strg oder die Super-Taste lassen sich als Tastatur-Shortcuts nutzen. Das Feature wurde im Rahmen des Wayland-Supports eingebaut und aufgrund großer Nachfrage auch auf X11 portiert. Der Login-Manager präsentiert sich in Plasma 5.8 aufgeräumter und Boot- und Shutdown-Animationen wurden überarbeitet. Plasma-Hintergrund-Plug-ins kann man jetzt auch auf dem Sperrbildschirm verwenden.

Der Fenstermanager KWin beherrscht nun auch Compositing über den Software-Renderer Llvmpipe. Das soll den Einsatz auf exotischer Hardware und Embedded-Systemen vereinfachen. Die Verbesserung der Wayland-Unterstützung war bereits in Plasma 5.7 im Fokus. Jetzt sind neben dem Support für GTK+ noch besseres Arbeiten mit Touchscreens, Touchpad-Gesten und die Fähigkeit hinzugekommen, die Zwischenablage von Wayland- und X11-Anwendungen abzugleichen. (mls@ct.de)

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Pixel: Neuer Desktop für den Raspi

Die Raspi-Distribution Raspbian hat einen neuen Desktop: In dem Ende September veröffentlichten Release haben die Entwickler den bisherigen Standard-Desktop LXDE durch den eigens für Raspbian entwickelten und auf LXDE basierenden Desktop Pixel ersetzt. Pixel ist performanter als LXDE und lässt sich besser auf kleinen Displays bedienen. Die meisten Desktop- und Programm-Icons wurden ausgetauscht und die Distribution liefert jetzt 16 Urlaubsfotos eines Raspi-Entwicklers als neue Hintergrundbilder mit.

Zum neuen Pixel-Desktop von Raspbian gehört auch ein grafischer Login Greeter: Auf Wunsch wird der Desktop erst nach Eingabe von Benutzername und Passwort gestartet.

Ebenfalls neu ist der grafische Anmeldebildschirm, den man über raspi-config aktiviert, indem man Raspbian ohne automatisches Login bis zu grafischen Oberfläche booten lässt. Die bislang üblichen Boot-Meldungen bemäntelt nun ein Splash-Screen – was den Bootvorgang aber nicht verlangsamen soll.

Außerdem wurden einige Anwendungen ins Standard-Raspbian-Image aufgenommen. Die bemerkenswerteste ist RealVNC, die nun auf den Raspberry Pi portiert wurde und die vollständige Fernsteuerung eines Raspi mit dem ebenfalls standardmäßig installierten VNC-Client erlaubt. Zusammen mit dem noch immer experimentellen und von Hand nachzuinstallierenden Bootloader für Ethernet ermöglicht es RealVNC, die Mini-Computer nur an Strom und Netzwerk angeschlossen zu betreiben. (mid@ct.de)

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