c't 22/2016
S. 44
News
Netze

LTE-Router mit Mobilfunktarif

Ein Quader namens Cube: Congstar bündelt den LTE E5180 von Huawei mit einem stationären LTE-Internet-Zugang. 20 GByte Volumen kosten 20 Euro monatlich.

Congstar, die Tochter des Mobilfunknetzbetreibers Telekom, vermarktet seit Ende September einen von Huawei gefertigten LTE-WLAN-Router mitsamt dafür zugeschnittenem Tarif. Das Gerät ist geometrisch gesehen ein Quader, trägt aber irreführenderweise die Bezeichnung „LTE cube E5180“ und ähnelt dem kürzlich von Zyxel auf den Markt gebrachten LTE4506 auffällig. Beide sind etwa 11 cm × 7 cm × 7 cm groß, oben im Gehäuse ist der Ein-Ausschalter angebracht, hinten eine Ethernet-Buchse und auf der Unterseite der Schlitz für eine Micro-SIM-Karte.

Das Innenleben unterscheidet sich aber sehr. Im Huawei-Router stecken nur Fast-Ethernet, LTE gemäß Kategorie 4 (max. 150 MBit/s) und 2,4-GHz-WLAN für maximal 300 MBit/s. Zyxel hat dem LTE4506 hingegen Gigabit-Ethernet, ein Modem gemäß LTE Cat6 (max. 300 MBit/s) sowie Simultan-Dualband-WLAN mit bis zu 867 MBit/s spendiert. Zyxels LTE4506 kostet 170 Euro, den LTE cube E5180 gibt es bei Congstar für nur rund 120 Euro. Alternativ gewährt Congstar monatliche Ratenzahlungen von 4 Euro; dabei wird eine Anzahlung von 23,99 Euro fällig.

Bei Congstar erhält man den E5180 zusammen mit dem Datentarif Homespot. Für monatlich 20 Euro bekommt man 20 GByte Datenvolumen mit Spitzenraten bis 20 MBit/s; in Senderichtung gewährt Congstar maximal 5,7 MBit/s. Die Einrichtung kostet 30 Euro. Ist das Inklusivvolumen aufgebraucht, drosselt Congstar den Verkehr auf maximal 384 kBit/s in beiden Richtungen. Zusätzliche 10 GByte Highspeed-Volumen kosten 10 Euro. Außerdem bindet Congstar den Einsatz der SIM-Karte an einen Standort in Deutschland, eine Änderung kostet 20 Euro (Roaming ist ausgeschlossen). Der Vertrag kann monatlich gekündigt werden. Steckt man eine andere SIM in den Router, lässt er sich auch mobil und mit Roaming nutzen – dann freilich zum Mobilfunktarif der betreffenden SIM-Karte. (dz@ct.de)

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Standard für 2,5- und 5-GBit-LAN ratifiziert

Eine erste PCI-Karte, die für 2,5 und 5 GBit/s auf Twisted-Pair-Kabeln ausgelegt ist, gibt es mit der Delock 89456 von Tragant seit Kurzem am Markt – inzwischen ist auch der Standard ratifiziert.

Das Normungsinstitut IEEE hat die Spezifikation 802.3bz ratifiziert, mittels der geeignete Ethernet-Geräte die maximale Transferrate von 1 GBit/s auf 2,5 oder 5 GBit/s auf üblichen Cat5e- und Cat6-Kupferkabeln anheben und auch Strom liefern.

Die in Server-Infrastrukturen üblichen 10 GBit/s erfordern modernere Kabel schon auf kurzen Strecken. Außerdem fehlt dabei eine Fernspeisung (PoE), die große Netze für den Betrieb von WLAN-Access-Points erfordern. Eine erste, für 5 GBit/s und auch 10 GBit/s ausgelegte Ethernet-Karte haben wir in Ausgabe 18/2016 getestet. (dz@ct.de)

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Deutsche Bahn rüstet Mobilfunk-Repeater auf

Die Deutsche Bahn will den Mobilfunk-Empfang in ihren Zügen mit neuen Mobilfunk-Repeatern verbessern. Gemeinsam mit der Deutschen Telekom, Telefónica und Vodafone würden insgesamt 3750 Wagen mit der Technik aufgerüstet, teilte die Bahn mit.

Während die alten Repeater lediglich GSM-Signale für die Telefonie in die gut abgeschirmten Waggons bringen, sollen die neuen für „alle“ aktuellen Frequenzbänder und auch für LTE ausgelegt werden. Daher können Fahrgäste wesentlich höhere Datenraten per Mobilfunk erwarten. Um Schwachpunkte in der Versorgung zu finden, will die Bahn auch Geräte zur Messung der Signalgüte einbauen.

Zunächst will die Bahn bis zum Sommer 2017 alle GSM-Repeater ersetzen. Danach folgen ICE-Wagen und einige 1.-Klasse-Wagen der ICE-Flotte. Die doppelstöckigen IC2 enthalten bereits neue Repeater. Die Bahn und die Mobilfunk-Provider investieren rund 80 Millionen Euro. Vodafone hat zudem an ihren 2600 Mobilfunk-Basisstationen entlang den ICE-Strecken ihre Mobilfunk-Technik aufgerüstet.

Weil die Repeater die Ankopplung zu den Basisstationen gegenüber der direkten Verbindung durch die geschirmten Fahrgastzellen stark verbessern, kommen Mobilfunkgeräte mit weit niedrigerer Sendeleistung aus; die Bahn spricht von Reduktionen auf bis zu ein Tausendstel. Man kann daher zuverlässigere Telefonieverbindungen und schnellere Internet-Anbindung erwarten und wegen der geringeren Leistungsaufnahme auch längere Akkulaufzeiten. (dz@ct.de)