c't 22/2016
S. 48
News
Peripherie

Elektronisches Label für die Pillenbox

Ein bistabiles E-Ink-Display auf Pillenboxen soll Patienten die regelmäßige Tabletteneinnahme erleichtern.

Im Verbund mit dem Smartphone-Hersteller HTC und dem Verpackungsspezialisten Palladio hat E Ink ein Elektrophorese-Display für die Pillenbox entwickelt. Das bistabile E-Paper-Display zeigt den Inhalt der jeweiligen Packung an. Es signalisiert, wann die Medizin das letzte Mal genommen wurde und erinnert den Patienten an ausstehende Medikamenteneinnahmen. Zusätzlich können die Patienten durch einen Druck auf das elektronische Label Medikamente nachbestellen.

Das E-Paper-Display kommuniziert per Bluetooth Low Energy, WLAN oder ZigBee mit einem Smartphone und wird von einer App mit Bildinhalten versorgt. Die Software informiert außerdem über mögliche Symptome und Nebenwirkungen und soll sogar Therapieergebnisse auswerten. (uk@ct.de)

Sie wollen wissen, wie es weitergeht?

Mehr OLED-Fabriken für Mobilgeräte

Nachdem LG begonnen hat, seine Kapazitäten für große OLED-TVs auszubauen, will das Unternehmen nun offenbar auch mehr kleinere OLEDs produzieren. Jedenfalls legt das die Investition von 1,75 Milliarden US-Dollar in eine OLED-Fabrik der sechsten Generation nahe.

Aus den 1,50 m × 1,85 m großen Glassubstraten sollen künftig flexible organische Displays für Mobilgeräte geschnitten werden. Die Massenproduktion soll in der zweiten Jahreshälfte 2018 anlaufen und 15.000 Substrate pro Monat verarbeiten. Am selben Standort im südkoreanischen Paju baut LG bereits eine weitere Fabrik für OLED-TVs und betreibt eine Anlage der 4.5ten Generation für kleine flexible OLEDs. Außerdem entsteht im südkoreanischen Gumi eine weitere Fabrik der sechsten Generation für kleine und mittelgroße organische Displays.

Neben LG will auch Sharp in die OLED-Produktion einsteigen. Mit Investitionen von 566 Millionen US-Dollar sollen Sharps bislang für die LCD-Produktion genutzten Fabriken in Mie und Osaka umgerüstet werden. Bereits im Juni 2018 sollen dort erste organische Displays für Smartphones vom Band laufen. Der neue Eigner, die Foxconn Technology Group, hatte Sharp gedrängt, stärker in die OLED-Technik zu investieren.

Angeblich steckt aber auch Apple hinter dem ehrgeizigen Plan: Das US-Unternehmen will nicht von einem einzigen Zulieferer – Samsung – abhängig sein, wenn das iPhone irgendwann von LC- auf OLED-Displays umgestellt wird. Angesichts der Zeitpläne sollte man also nicht vor 2018 mit einem organischen Schirm im iPhone rechnen. (uk@ct.de)

Sie wollen wissen, wie es weitergeht?

IGZO für runde, hochauflösende Displays

Wem reichen schon 4K: Sharp stellt einen Monitor mit 8K-Auflösung und 33 Millionen Pixeln vor. Bild: The Verge

Sharp hat auf der CEATEC-Messe in Tokio eine neue Variante seiner Freiform-Displays vorgestellt, diesmal ein LCD namens Corner R für Smartphones. Das 5,2-Zoll-Display hat abgerundete Ecken und Full-HD-Auflösung, sein Deckglas ist an den Seiten ebenfalls abgerundet. Möglich macht die runde Form die Ansteuerung mit IGZO-Technik (Indium Gallium Zink Oxid). IGZO-Transistoren sind deutlich leitfähiger als TFTs aus amorphem Silizium, was sehr kompakte Transistoren und eine hohe Lichtdurchlässigkeit respektive geringe Leistungsaufnahme ermöglicht.

Das ist auch für Virtual-Reality-Brillen interessant, denn dort produziert die Transistorstruktur bisher einen unschönen Fliegengittereffekt. Sharps knapp dreizölliges Full-HD-LCD mit einer Pixeldichte von 1008 dpi dürfte dagegen auch unter den Vergrößerungslinsen der VR-Brillen weniger pixelig aussehen.

Sharp setzt die IGZO-Technik zudem bei einem 27-Zoll-Monitor mit 8K-Auflösung ein. Die 7680 × 4320 Bildpunkte führen hier zu einer Pixeldichte von 326 dpi; herkömmliche Monitore haben um die 110 dpi. Das Display soll eine Spitzenhelligkeit von 1000 cd/m2 erreichen und den Bildinhalt mit 120 Hz auffrischen können; laut Sharp unterstützt es auch HDR. Der auf der CEATEC gezeigte Prototyp wurde über acht Signalkabel angesteuert. Grund: Weder HDMI noch DisplayPort sind derzeit für die Übertragung von 33 Millionen Bildpunkten mit 10 Bit pro Farbkanal gerüstet – schon gar nicht bei 120 Bildern pro Sekunde. (uk@ct.de)