c't 20/2016
S. 39
News
Fusion

HP Enterprise techtelt mit Micro Focus

Das britische Software-Unternehmen Micro Focus verkündete, es werde mit der Software-Sparte von Hewlett-Packard Enterprise (HPE) fusionieren. HPE tituliert den Deal über 8,8 Milliarden US-Dollar als „Spin-Off und Merger“. Dabei will sich der Konzern von seinen Angeboten für Big-Data-Anwendungen, Unternehmenssicherheit, Anwendungsverteilung, Wissensmanagement sowie IT-Betriebsorganisation trennen. Bei HPE verbliebe das Geschäft mit Servern, Massenspeichern und Wartungs-Dienstleistungen.

Zum Kasten: Fusionskarussell

HPE war erst vor zehn Monaten entstanden, als sich Hewlett-Packard in HP Incorporated fürs Geschäft mit Druckern und PCs und in HPE geteilt hatte. Die Quartalszahlen für Ende Juli 2016 dokumentieren einen Abwärtstrend für HPE.

Micro Focus hatte 2009 das Softwarehaus Borland und 2014 die Attachment Group geschluckt, was den Konzern zum Eigentümer des Netzwerk-Spezialisten Novell und des Linux-Distributors SUSE machte. Bei Micro Focus stehen die Zeichen also auf Wachstum. Wenn die Kartellbehörden zustimmen, wird durch den Deal bis zum Herbst 2017 ein noch größeres Unternehmen mit einem erwarteten Jahresumsatz von 4,5 Milliarden US-Dollar entstehen, das unverändert den Namen Micro Focus tragen soll. HPE kann dafür zweierlei Zuwachs verbuchen: Zum einen fließen 2,5 Milliarden US-Dollar in bar an den Konzern, den Rest des Preises begleicht der Käufer mit Micro-Focus-Aktien im Wert von 6,3 Milliarden Dollar. Zum anderen wird HPE dadurch 50,1 Prozent aller Anteile am vergrößerten Micro Focus halten. Im Rahmen des Zusammenschlusses soll außerdem SUSE zum bevorzugten Unternehmenspartner von HPE aufsteigen. (hps@ct.de)