c't 20/2016
S. 44
News
Linux

Schickes Linux: Elementary OS 0.4 „Loki“

Das an OS X erinnernde Elementary OS basiert jetzt auf Ubuntu 16.04.

Nach knapp anderthalb Jahren hat das Elementary-Team eine neue Version seiner eleganten Linux-Distribution veröffentlicht, die wieder auf einer LTS-Version von Ubuntu basiert. Elementary OS 0.4 „Loki“ nutzt die Paketbasis von Ubuntu 16.04 LTS, ergänzt um eine eigene Paketquelle, die den Pantheon-Desktop und Elementary-Programme mitbringt.

Mit seiner soliden, langzeitunterstützten Ubuntu-Grundlage ähnelt Elementary OS zwar prinzipiell Ubuntu, optisch könnte der Unterschied aber nicht größer sein: Die grafische Oberfläche stellt der an OS X erinnernde Pantheon-Desktop – eine Eigenentwicklung. Auch die vorinstallierte Software-Auswahl eigener Anwendungen im einheitlichen Look weicht deutlich von Ubuntu ab. Sämtliche Programme aus dem Ubuntu-Fundus stehen zum Nachinstallieren bereit.

Zur grafischen Software-Installation dient das AppCenter, mit dem sich auch Aktualisierungen einspielen lassen. Fortgeschrittene Funktionen wie das Verwalten der Paketquellen sucht man hier allerdings vergebens. Als Standard-Browser ist der auf Webkit2 setzende Epiphany vorgesehen, die Verwaltung der elektronischen Post übernimmt ein schlicht Mail getaufter Abkömmling von Geary.

Für Loki wurden die Systemindikatoren der Leiste beispielsweise für Audio, Netzwerk und Bluetooth überarbeitet und neu gestaltet. Renoviert wurden auch die Netzwerkeinstellungen. Ein neues Benachrichtigungs-Center sammelt die Meldungen verschiedener Anwendungen, sodass man später darauf reagieren kann. Hier lassen sie sich auch für einzelne Programme deaktivieren. Ein systemweiter „Nicht stören“-Modus erleichtert die Konzentration beim Arbeiten. Die Systemeinstellungen bringen jetzt eine Schlagwortsuche mit. Bei mehreren Monitoren lässt sich auswählen, auf welchem das Dock zu sehen ist. (lmd@ct.de)

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Webplattform für KDE-Software

Das KDE-Projekt betreibt jetzt unter store.kde.org einen Marktplatz, der kostenlose Erweiterungen zum Aufpeppen von KDE-Software anbietet. Im Angebot finden sich etwa Plasma Widgets, Themes, Icons, Mauszeiger, Amarok-Skripte und Hintergrundbilder. Mittelfristig soll die Webseite auch aus dem KDE-Umfeld stammende Anwendungen in einem Distributions-unabhängigen Paketformat anbieten. Dazu experimentieren die Entwickler gerade mit AppImage, Flatpak und Snap. Der KDE-Store soll in Zukunft auch die Möglichkeit bieten, Entwicklern mit einer Geldspende zu danken. Die Software hinter der Web-Platform ist aus der von OpenDesktop.org hervorgegangen, wurde aber grundlegend überarbeitet und dabei unter eine Open-Source-Lizenz gestellt. (thl@ct.de)

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Qemu skaliert besser

Die neueste Ausgabe des bei der KVM- und Xen-Virtualisierung involvierten System-Emulators Qemu kann virtuellen Maschinen (VMs) erstmals mehr als 255 Prozessorkerne zuweisen. Außerdem lassen sich CPU-Cores ab Version 2.7 nun auch im Betrieb wieder wegnehmen (CPU hot-unplug). Über zwei neue Techniken kann Qemu nun den Grafikprozessor moderner Intel-Prozessoren an VMs überstellen, um dort 3D- oder Video-Beschleunigung der GPU zu nutzen.

Der Storage-Treiber Virtio-Blk kann Daten jetzt über mehre Queues parallel verarbeiten und so bessere Performance liefern. Möglichst kurze Latenzen verspricht der neue Busy-Polling-Support im Netzwerksubsystem. Im Zusammenspiel mit Docker und Linux 4.8 kann Qemu nun auch für andere Prozessor-Architekturen gedachte Container betreiben, um etwa ARM64-Container auf x86-64-Systemen zu bauen und zu testen. (thl@ct.de)