c't 20/2016
S. 166
Praxis
Websites beschleunigen
Aufmacherbild
Bild: Bettina Keim

Ballast abwerfen

Schnellere Webseiten auch ohne AMP & Co.

Drei, zwei, eins – weg! Wenige Sekunden entscheiden heute, ob ein Besucher eine Webseite anschaut oder den Ladevorgang ungeduldig abbricht. Instant Articles von Facebook und Google AMP haben die Latte für Performance-Optimierung im Web ein ganzes Stück höher gelegt.

Bei all den verführerischen technischen Möglichkeiten und Design-Vorgaben für Websites gerät oft ein grundlegendes Bedürfnis der Nutzer aus dem Blickfeld: der schnelle Seitenaufbau. Lahme Seiten kann man sich weniger denn je leisten, seit Instant Articles von Facebook und die Accelerated Mobile Pages (AMP) von Google vorführen, wie gut es sich anfühlt, wenn Inhalte quasi sofort da sind – selbst wenn der Funkmast nur Edge anbietet.

Hauptgrund für diese Geschwindigkeitsinitiativen ist das mobile Surfen mit seinen Einschränkungen. Doch auch Laptops und stationäre Rechner hängen oft an dünnen Leitungen oder sind altersschwach. Und die Empfindung der Ladegeschwindigkeit ist relativ: Wer einen 16-MBit-Anschluss hat, empfindet eine Seite als kaputt, wenn die nicht nach spätestens drei Sekunden da ist. Nutzer brechen die Verbindung ab oder verlieren die Lust, eine weitere Seite des Webauftritts zu öffnen.

Außerdem demonstrieren Instant Articles und AMP, dass schnelle Seiten nicht hässlich sein müssen. Webdesigner müssen nicht auf moderne Oberflächeneffekte und Interaktivität verzichten – behutsamer Einsatz von Skripten steht dem rasanten Laden und Rendern nicht im Weg.

Bilder schrumpfen

Wichtigster Flaschenhals beim Aufruf einer Webseite ist der Download. Dabei gehen pro Seite laut HTTP Archive durchschnittlich knapp 2,5 MByte Daten durch die Leitung – zumindest, falls der Browser nichts Passendes in seinem Cache findet. Mehr als die Hälfte davon sind Bilder.