c't 19/2016
S. 183
Spielekritik
Weltraumerkundung
Aufmacherbild
Mit prozeduralen Formeln berechnet No Man’s Sky Trillionen verschiedener Planeten, die in herrlichen Farbpaletten erstrahlen.

Unendliche Weiten

Wenn ein Spiel vornehmlich mit der Anzahl seiner Planeten, aber keinen spielerischen Inhalten beworben wird, ist erst einmal Skepsis angesagt. Was ist, wenn die 18 Trillionen Himmelskörper, die der Spieler in No Man’s Sky entdecken kann, alle gleich aussehen? Um dies zu verhindern, hat sich der kleine Indie-Entwickler Hello Games vier Jahre Zeit genommen, das Universum mit Inhalt zu füllen. Dennoch konnte Hello Games an dieser Mammut-Aufgabe eigentlich nur scheitern, selbst wenn sie 2800 statt nur 28 Entwickler gehabt hätten.

In der Tat wurden viele Elemente der Weltraum-Erkundung nur rudimentär ausgearbeitet, aber die absichtliche Mangelwirtschaft trägt mit zur großen Motivation bei. Der Spieler kann in seinem Raumanzug auf den prozedural generierten Planeten-Oberflächen nach Baustoffen und Ressourcen für sein anfangs defektes Schiff suchen. Hat er dieses nach einer Stunde startklar, hebt er ab, durchstößt die Stratosphäre und düst zur nächsten Raumstation. Dort trifft er spärlich animierte Aliens, mit denen er über simple An- und Verkaufs-Listen Handel treibt.