c't 18/2016
S. 37
News
Internet

Facebock will Adblocker austricksen

Facebook hat Werbeblockern den Kampf angesagt. Der Konzern will künftig Werbung in Desktop-Browsern an Blocker-Plug-ins vorbeischleusen, sodass der Nutzer sie trotzdem zu sehen bekommt. Die ersten Versuche, Webblocker auszuhebeln, konnte die Community von Adblock Plus aber schnell mit neuen Filterregeln umgehen. Facebook erweitert auch die Optionen, mit denen Nutzer ihr „Werbeerlebnis“ verbessern können. Auf der Einstellungsseite legen sie nun fest, welche ihrer Interessen Facebook bei der Auswahl der Werbung berücksichtigen soll.

In den Einstellungen lassen sich bei Facebook künftig Interessensgebiete für Werbeeinblendungen angeben. Bild: Facebook

Überdies hat Facebook angekündigt, intensiver gegen „Clickbaiting“ vorzugehen. Ein Algorithmus-Update soll jetzt Nachrichten besser erkennen und ausfiltern, deren Überschriften wichtige Informationen weglassen oder derart übertreiben, dass sie falsche Erwartungen bei den Lesern wecken. Links von Seiten oder Domains, die stark auf Clickbaiting setzen, sollen durch das Update generell abgewertet werden. (hob@ct.de)

Sie wollen wissen, wie es weitergeht?

Firefox 48: Modular, Flash-Blocker, Rust-Code

Mozilla stellt bei seinem Browser Firefox mit Release 48 viele Weichen neu. Dazu gehört, dass der Browser nun – endlich – auf eine Mehrprozessarchitektur aufbaut, wie zum Beispiel Chrome seit etlichen Releases schon. Das bietet den Vorteil, dass ein lahmender oder abstürzender Browser-Tab nicht den gesamten Browser in Mitleidenschaft zieht. Firefox 48 unterstützt zudem WebExtensions, ein neues Format für Erweiterungen. Diese sollen reibungslos mit dem neuen Mehrprozess-Unterbau zusammenarbeiten und „größtenteils“ zu Chrome-Erweiterungen kompatibel sein.

Mozilla will die Crash-Rate von Firefox senken, indem dieser Flash-Inhalte blockiert. Dazu bedient sich der Browser einer von Mozilla gepflegten Blacklist. Dies sei eine kurze, kuratierte Liste mit Elementen, die der Website-Betreiber per HTML ersetzen kann. Diese Liste will Mozilla im Laufe des Jahres 2016 nach und nach erweitern.

Für mehr Sicherheit soll sorgen, dass Firefox keine Erweiterungen lädt, die nicht von Mozilla verifiziert und signiert wurden. Ein erweiterter Download-Schutz soll den Anwender besser vor „potenziell unerwünschten“ Anwendungen schützen, also solchen, die unerwartete Veränderungen am PC vornehmen.

Firefox 48 enthält erstmals mit der Programmiersprache Rust geschriebenen Code, und zwar eine neue Multimedia-Schnittstelle. Weitere Rust-Komponenten sollen offenbar schon bald folgen. Der Umbau ist noch lange nicht abgeschlossen. So plant Mozilla offenbar, Hello aus Release 49 zu entfernen. Firefox Hello war erst in Version 34 des Browsers eingeführt worden. Damit lassen sich Videotelefonate führen und Bildschirminhalte teilen. (jo@ct.de)