c't 18/2016
S. 164
Praxis
OpenStack-Testumgebung einrichten
Aufmacherbild

Cloud in a box

OpenStack-Testumgebung auf einem Rechner einrichten

Eigentlich ist die Cloud-Plattform OpenStack zum Betrieb auf einem Cluster aus mehreren Rechnern gedacht. Mit ein paar Tricks lässt sich eine realistische OpenStack-Umgebung zum Kennenlernen und Testen aber auch auf einem Rechner einrichten.

OpenStack ist die zurzeit führende Plattform zum Betrieb einer Cloud in der Art der Amazon Web Services auf eigener Hardware. Statt mit physischen Servern, Netzwerken und Storage-Systemen hantiert man mit virtuellen Maschinen, virtuellen Netzen und virtuellem Plattenspeicher – das Schlagwort heißt „Software-defined Everything“. Größter Vorteil dabei ist die Flexibilität: VMs lassen sich je nach Bedarf starten, stoppen und mit mehr oder weniger Ressourcen ausstatten, Netze beliebig verschalten und Storage flexibel zuweisen. Gesteuert und vorangetrieben wird die OpenStack-Entwicklung von der OpenStack Foundation. Ihr gehören mehr als 500 Firmen an, darunter so klangvolle Namen wie Cisco, EMC, HP, IBM, Intel, VMware und Red Hat. Neue OpenStack-Versionen werden regelmäßig alle sechs Monate veröffentlicht, die aktuelle Version 13 (Mitaka) stammt vom April 2016. Zur Koordination findet ebenfalls im Halbjahresrhythmus der OpenStack Summit statt, quasi das Gipfeltreffen der Entwicklergemeinde mit mehreren Tausend Teilnehmern. Von der Community gewählte Manager treiben die einzelnen OpenStack-Teilprojekte voran.

Zum Kasten: Service-Modelle

Im Zentrum der Infrastructure-as-a-Service-Plattform steht dabei der Self-Service-Gedanke: Der Betreiber einer OpenStack-Cloud stellt jedem Mandanten (das können Kunden eines Hosters, aber auch Fachabteilungen in einem Unternehmen sein) einen Pool an Ressourcen für Rechenleistung, Hauptspeicher, Storage und Netzwerk zur Verfügung. Mit diesen Ressourcen kann der Mandant eigene VMs starten, konfektionieren und miteinander vernetzen und so einen eigenen abgeschotteten Infrastrukturbereich selbst verwalten.