c't 17/2016
S. 64
Test
Stick-PCs
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Windows am Stiel

HDMI-Sticks mit Windows 10 von Intel und Zotac

Kaum größer als ein Schokoriegel und doch leistungsfähig genug für Windows 10: Rechenstäbchen mit HDMI-Anschluss versprechen, aus einem Monitor oder Fernseher einen Arbeitsplatz-PC oder eine Streaming-Zentrale zu machen. Das klappt durchaus – wenn auch mit Einschränkungen.

Ein Windows-Rechner zum Mitnehmen, der in die Hosentasche passt? Das mag für viele mobile Arbeiter ein verlockender Gedanke sein. Einfach an einen beliebigen Fernseher oder Monitor mit HDMI-Anschluss anstecken und loslegen, egal ob im Büro oder im Hotelzimmer.

Weil ihre Grafikeinheiten mittlerweile die am weitesten verbreiteten modernen Video-Codecs in Hardware dekodieren können, eignen sich solche Sticks außerdem für den Einsatz als heimische Medienzentrale oder als Messe-Rechner, etwa als Zuspieler für Großbildfernseher – Stichwort Digital Signage. Dank der kompakten Abmessungen nehmen sie dabei kaum Platz weg und verschwinden einfach hinterm Display. Die Mobiltechnik im Inneren arbeitet nicht nur Strom sparend, sie lässt sich leise oder gar lautlos kühlen.

Ganz so einfach ist die Sache freilich nicht, denn ohne Tastatur und Maus läuft auch bei den Rechenstäbchen nichts. Zudem gehört auch noch das mitgelieferte Netzteil ins Gepäck, weil ihr Energiebedarf eine normale USB-Buchse überfordert. Dennoch stellen sie immer dann eine interessante Alternative zu Notebooks dar, wenn es eng zugeht oder weniger (Rechner) mehr ist.

Zwar stellen die Sticks eine Nische dar, aber die scheinen mehr und mehr Hersteller zu entdecken. Wir haben zwei aktuelle Exemplare ins Labor geholt, um sie auf Alltagstauglichkeit zu prüfen. Intels rund 430 Euro teurer Compute Stick STK2m3W64CC nutzt Ultrabook-Technik, Zotac bestückt seine mit 160 Euro günstigere Zbox PI221-W3B mit einem Atom-Chip. Auf beiden läuft ab Werk Windows 10. Für Käufer, die auf ein mitgeliefertes Betriebssystem verzichten können, etwa weil sie Linux installieren wollen, hat Intel die rund 100 Euro günstigere Version STK2m364CC im Angebot. Beim Zotac-Stick sollte man hingegen von Linux-Versuchen absehen: Er bootet mit einem 32-Bit-UEFI-BIOS, was die Installation des freien Systems kompliziert macht.

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