Facebook: Keine pauschale Löschung von Gewaltvideos
Immer wieder zeigen Live-Videostreams auf Facebook auch Gewalttaten und Verbrechen. Facebook stellte nun klar, dass solche Videos nur entfernt würden, wenn sie gegen die Gemeinschaftsregeln verstoßen. Darin heißt es: „Wir entfernen explizite Inhalte, wenn sie zum sadistischen Vergnügen geteilt werden oder um Gewalt zu verehren und zu verherrlichen.“ Entscheidend seien Kontext und Grad der Gewalttätigkeit: Filmt ein Nutzer etwa eine Erschießung, um öffentliche Aufmerksamkeit zu erregen, erlaubt Facebook die Veröffentlichung des Materials.
Anlass für die Klarstellung war unter anderem der Livestream von Diamond Reynolds. Sie filmte am 6. Juli ihren blutüberströmten Verlobten Philando Castile, der bei einer Polizeikontrolle angeschossen worden war und später verstarb. Das Video erregte weltweit großes Aufsehen und wurde 5,7 Millionen Mal aufgerufen. Zwischenzeitlich war es offline, was Nutzerproteste hervorrief. Grund war nicht eine beabsichtigte Sperrung, sondern ein technischer Fehler, so Facebook. Das Video ist nun mit einem Warnhinweis versehen. (dbe@ct.de)