c't 16/2016
S. 66
Test
GeForce GTX 1060
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Gamer-Queen

Nvidias effiziente Spieler-Grafikkarte GeForce GTX 1060

Hohe 3D-Leistung, geringe Leistungsaufnahme und zukunftssichere Funktionen – das bietet Nvidias neue GeForce GTX 1060. Im Vergleich zu AMDs Radeon RX 480 soll sie nicht nur schneller, sondern auch wesentlich sparsamer sein.

Spieler gieren nach schnellen, bezahlbaren Grafikkarten – und nun bringt auch Nvidia endlich eine günstigere Variante seiner neuen Pascal-Generation auf den Markt. Die GeForce GTX 1060 kostet je nach Modell zwischen 280 und 320 Euro – also weniger als die Hälfte vom Flaggschiff GeForce GTX 1080. Trotzdem sollen alle Spiele flüssig laufen und obendrein alle Neuerungen der großen Karten wie HDR, DisplayPort 1.4 und eine moderne Video-Engine dabei sein. Nvidia verspricht 3D-Leistung auf dem Niveau der GeForce GTX 980 bei weniger als 120 Watt Leistungsaufnahme – das klingt fast zu gut, um wahr zu sein. Deshalb holten wir uns ein Referenzexemplar der GeForce GTX 1060 ins Labor, das Nvidia seit dem 19. Juli als Founders Edition über seine eigene Webseite verkauft.

Nvidia tritt mit der GeForce GTX 1060 in direkte Konkurrenz zu AMDs Radeon RX 480, die als 8-GByte-Variante rund 260 Euro kostet. Auf den ersten Blick wirkt die GeForce laut Spezifikation schwächer: Ihr Grafikchip hat nur 1280 Kerne (RX 480: 2304) und 80 Textur-Einheiten (144), ihr Speicher fasst nur 6 statt 8 GByte und transferiert pro Sekunde 192 statt 256 GByte. Doch in der Praxis übertrumpft die GeForce GTX 1060 die Radeon in nahezu allen Benchmarks.

Das liegt am neuen Pascal-Grafikchip GP106, den Nvidia durch die neue 16-nm-Fertigung mit sehr hohen Taktfrequenzen betreibt. Die Funktionseinheiten laufen mit einem Basistakt von 1506 MHz und beschleunigen sich im Turbo-Modus auf über 1700 MHz (Radeon: 1266 MHz). Sofern die Grenzen für Temperatur (80 °C) und Leistungsaufnahme (120 Watt) noch nicht erreicht sind, liegt der Takt noch höher. Unser Referenzexemplar lief manchmal sogar mit 1911 MHz! Die gut abgestimmte Pascal-Architektur sorgt überdies dafür, dass die Shader-Kerne unter Last allesamt gut ausgelastet sind.

Beim Speicher setzt Nvidia auf herkömmliche GDDR5-Chips, die ebenfalls mit sehr hoher Geschwindigkeit laufen (4000 MHz). Die 192-Bit-Anbindung fällt für diese Leistungsklasse nicht negativ ins Gewicht, schließlich nutzt der Pascal-Grafikchip die Transferrate durch die neue Delta-Farbkompression besser aus.