c't 16/2016
S. 178
Praxis
RAID mit El Capitan

RAID mit dem Käpt’n

Laufwerksverbünde unter OS X 10.11 einrichten und verwalten

Apple hat alle RAID-Funktionen aus dem für El Capitan neu geschriebenen Festplattendienstprogramm entfernt. Mit einigen Tricks und den richtigen Terminal-Befehlen ist es aber nach wie vor ein Leichtes, die praktischen Laufwerksverbünde einzurichten und zu verwalten.

Wer häufig mit großen Datenmengen arbeitet, weiß die Vorteile eines RAIDs zu schätzen. Apple scheint aber der Meinung zu sein, dass Standardnutzer solche Laufwerksverbünde nicht benötigen: Bei der aktuellen Version des Mac-Betriebssystems OS X 10.11 (alias El Capitan) hat Apple die RAID-Funktionen aus dem Festplattendienstprogramm verbannt. Der Mac Pro, der inzwischen schon mindestens dreieinhalb Jahre auf dem Buckel hat, ist zwar das einzige Modell, das Platz für mehr als ein Laufwerk bietet. Doch die RAID-Funktionen sind auch für Nutzer anderer Macs interessant.

Zu einem gespiegelten RAID 1 (Mirror Set) kombiniert, eignet sich ein solcher Laufwerksverbund als Datenablage mit erhöhter Sicherheit. Zum RAID 0 (Stripe Set) verschaltet, erreicht er eine deutlich höhere Geschwindigkeit als einzelne Laufwerke. So könnte man beispielsweise mehrere günstige SATA-6G-SSDs zu einer schnellen Scratch-Disk für den Videoschnitt oder die Bildbearbeitung verbinden. Genauso geht LaCie bei seinem externen Laufwerk Little Big Disk Thunderbolt 2 vor. Das besteht intern aus zwei SSDs, die nur als RAID-0-Verbund ihre volle Geschwindigkeit entfalten. Das kann man aber unter OS X 10.11 nicht wie zuvor einfach im Festplattendienstprogramm erstellen, partitionieren oder formatieren. Selbst die Erste-Hilfe-Funktion ist bei RAID-Volumes ausgegraut. Es gibt aber Abhilfe.