c't 14/2016
S. 36
News
Server & Storage

Neue Server-ARM-Generationen

Der Cavium ThunderX2 soll mehr als doppelt so schnell rechnen wie sein Vorgänger ThunderX.

Laut den Marktforschern von IDC gehören die ARM-Versionen des HPE ProLiant Moonshot bisher zu den wenigen ARMv8-Servern, die in nennenswerten Stückzahlen Käufer finden. Das könnte sich bald ändern: Die Firmen AppliedMicro (APM) und Cavium haben die zweiten Generationen ihrer ARMv8-SoCs für den Einsatz in Servern vorgestellt. Bei APM können Programmierer ein Entwicklersystem mit dem X-Gene 2 bestellen. Es handelt sich dabei um einen Rack-Einschub mit einer Höheneinheit, in dem zwei X-C2-Mainboards samt Netzteil und Festplatte sitzen. Jedes der Boards ist mit einem X-Gene 2 bestückt, der acht ARM-Cores mit 2,4 GHz Takt enthält.

Die vier DDR4-Speicherkanäle pro CPU sind mit je zwei DIMM-Slots verbunden, die APM mit 32 bis 128 GByte DDR3-1866-Speicher bestückt (ECC UDIMM oder RDIMM). Jeder Prozessor bindet außerdem einen 10-GbE-Port (SFP+) und einen 1-GbE-Port an sowie sechs SATA-6G-Buchsen und einen PCIe-3.0-x8-Slot. Die Fernwartung übernimmt ein Aspeed AST2400. Preise für die Entwicklersysteme nennt APM nicht. Bisher sind noch keine anderen Systeme mit APM X-Gene 2 angekündigt. Zu erwarten wäre das eigentlich von HPE, dem einzigen großen Server-Hersteller, der den X-Gene 1 in einem Serienprodukt verkauft.

Cavium hat die konkreten Liefertermine des Cavium ThunderX2 noch nicht verraten. Das neue SoC mit 14-Nanometer-FinFETs soll aber mehr als doppelt so schnell rechnen wie sein Vorgänger ThunderX. Letzterer hat 48 Kerne und war mit bis zu 2,4 GHz erhältlich, der Neuling hat 54 Cores und schafft im Turbo bis zu 3 GHz. Laut Cavium hat sich auch durch Optimierungen am Kern und an den Caches die Single-Thread-Leistung verdoppelt.

Statt vier stehen jetzt sechs Kanäle für DDR4-Speicher bereit. Bis zu 1,5 TByte in Form von 12 Modulen mit je 128 GByte kann jeder Prozessor ansteuern. Den ThunderX2 gibt es wie seinen Vorgänger in vier Versionen für unterschiedliche Einsatzzwecke, also mit unterschiedlich vielen PCIe-3.0- und SATA-6G-Lanes, mit integrierten Netzwerk-Controllern für 40G- oder 100G-Ethernet oder mit Krypto-Beschleunigern. (ciw@ct.de)

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Windows-NAS mit sechs Platten-Slots

Die Buffalo TeraStation WSH5610DNS2 läuft mit RAID6: Zwei Platten dürfen ausfallen, ohne dass es zu Datenverlusten kommt.

Buffalo Technology eifert Thecus nach und legt ein Windows-NAS mit sechs Plattenschächten auf: Die TeraStation WSH5610DNS2 kommt bestückt mit sechs 2- oder 4-TByte-NAS-Disks (WD Red) und kostet dann 3750 beziehungsweise 4900 Euro.

Da das NAS mit RAID 6 arbeitet, dürfen bis zu zwei Platten ausfallen, ohne dass es zu Datenverlust kommt. Das Betriebssystem (Windows Storage Server 2012 R2 Standard Edition) läuft auf einer separaten 60-GByte-SSD. Ein Quad-Core-Celeron J1900 mit 2 GHz Basis-Takt treibt das NAS an, ihm stehen 4 GByte RAM zur Seite.

Anschluss an die Außenwelt findet die TeraStation über zwei Gigabit-Ethernet-Ports sowie drei USB-Buchsen (1 × USB 3.0, 2 × USB 2.0). Dazu kommt ein eSATA-Port, beispielsweise für schnelle Backups. (ea@ct.de)

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NVMe-Protokoll für Storage-Systeme

Die Spezifikation NVMe over Fabrics zielt auf Server und Storage-Systeme, die untereinander per Ethernet, FibreChannel oder Infiniband verbunden sind. Ursprünglich wurde das Storage-Protokoll Non-Volatile Memory Express (NVMe) für schnelle SSDs mit PCIe-Schnittstelle entwickelt. Im Vergleich zu AHCI oder SCSI/SAS soll es kürzere Latenzen und höheren Durchsatz duch Parallelisierung ermöglichen. Nun hat die Industrievereinigung NVM Express die erste Version der Spezifikation NVM Express over Fabrics veröffentlicht. Für Linux steht schon die Referenzimplementierung eines Treibers bereit, der auch Remote DMA (RDMA) erlaubt; das ist für Cluster wichtig.

Gleichzeitig mit NVMe over Fabrics ist auch eine Spezifikation zur einheitlichen Verwaltung von NVMe-Speicher(systemen) erschienen, die NVM Express Management Interface Specification. (ciw@ct.de)