c't 14/2016
S. 108
Test
Windows-Tablets
Aufmacherbild

3:2 gewinnt

Windows-Tablets mit 3:2-Bildschirmen: Aspire Switch Alpha 12, Pavilion x2 12 und ThinkPad X1 Tablet von Acer, HP und Lenovo

Das Microsoft Surface ist bei neuen Windows-Tablets weiterhin das große Vorbild, denn Stiftbedienung, Anstecktastatur und vor allem 3:2-Bildschirm bieten inzwischen auch viele Konkurrenten. Das Aspire Switch Alpha 12 von Acer übertrumpft das Vorbild mit lüfterloser Core-i-Performance, HPs Pavilion x2 12 lockt mit einem viel niedrigeren Preis. Das Lenovo ThinkPad X1 Tablet hat integriertes LTE und lässt sich mit Ansteckmodulen erweitern.

Eine ganze Geräteklasse wird inzwischen als Surface-Klone bezeichnet. Das liegt weniger an der Bauform als Tablet mit Anstecktastatur und Stiftbedienung – solche gab es auch schon vor dem ersten Surface Pro – als vielmehr am praktischen Bildschirmformat 3:2. Im Unterschied zu den sonst bei Notebooks und Tablets üblichen schmaleren Seitenverhältnissen 16:9 und 16:10 hat man spürbar mehr Bildfläche zur Verfügung – egal ob man den Bildschirm nun quer wie bei Notebooks oder hochkant im Tablet-Betrieb nutzt. Als Bonus kommt hinzu, dass sämtliche derzeit erhältlichen 3:2-Tablets ausgesprochen gute IPS-Displays enthalten: Alle zeigen satte Farben, haben hohe Auflösungen, sind ausreichend hell und ihr Kontrast lässt auch beim Blick von der Seite nicht nach.

Das Seitenverhältnis 3:2 debütierte anno 2014 im Microsoft Surface Pro 3; fast gleichzeitig zu dessen Nachfolger Surface Pro 4 kamen ab Ende 2015 auch sehr ähnliche Windows-Tablets von anderen Herstellern [1, 2]. Mittlerweile sind drei weitere Geräte erhältlich: Das Aspire Switch Alpha 12 ist Acers erstes 3:2-Tablet, das Pavilion x2 12 bereits das dritte von HP – und das ThinkPad X1 Tablet ist immerhin schon das zweite von Lenovo. Letzteres kostet stolze 2000 Euro; die anderen beiden liegen im dreistelligen Euro-Bereich.

Alle drei lassen sich wahlweise als Tablet oder mit Anstecktastatur wie ein Notebook benutzen. Anders als bei Microsofts Surface-Pro-Geräten gehört die jeweils passende Tastatur bei allen drei zum Lieferumfang. HP und Lenovo legen zudem aktive Stifte bei; Acer bietet seinen ActivePen als optionales Zubehör an.

Hybrid-Bauformen

Das Acer Aspire Switch Alpha 12 (links) hat wie das Vorbild Microsoft Surface Pro 4 einen mittig angebrachten Ständer. Das HP Pavilion x2 12 (Mitte) hält allein durch das Gegengewicht des Tastaturdocks. Beim Lenovo ThinkPad X1 Tablet (rechts) ist der ausklappbare Standfuß am unteren Ende angebracht.

Trotz der ähnlichen Konzepte unterscheiden sich die drei Probanden darin, wie das Tablet zum Notebook mutiert. Bei Acer und Lenovo dockt man Tastaturhüllen magnetisch ans Tablet. Damit letzteres von selbst auf dem Schreibtisch steht, muss man an der Rückseite Ständer ausklappen.

Zum Kasten: Acer Aspire Switch Alpha 12

Bei Acer (und vielen 3:2-Konkurrenten, die wir in früheren Heften getestet haben) ist das Ständerscharnier mittig am Gerät angebracht. Für jede Änderung des Aufstellwinkels muss man das Tablet also nach vorne neigen, den Ständer anpassen und das Gerät wieder abstellen. Bei Lenovo ist der Ständer hingegen am unteren Ende befestigt. Steht das Gerät zu steil, kann man hier wie bei einem Notebook mit nur einer Hand den Bildschirm weiter nach hinten biegen. Um ihn steiler zu stellen, sind aber wie bei Acer & Co. zwei Hände und der Griff hinter das Gerät notwendig.