c't 14/2016
S. 88
Praxis
Windows 10: Pro und Kontra
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Pro und Kontra

Argumente für und gegen den Umstieg auf Windows 10

Über Windows 10 kursieren mittlerweile so viele unterschiedliche Aussagen, dass man kaum noch Getrolle von Wahrheit unterscheiden kann. Wir dröseln auf, was dahinter steckt, damit Sie anhand von Fakten entscheiden können, ob Sie wirklich umsteigen wollen.

Was wird nicht alles über Windows 10 gesagt und geschrieben: Es spioniere die Nutzer aus, nerve mit Werbung und Zwangsupdates, altbekannte Funktionen fielen weg, obwohl kaum neue an Bord seien, man müsse sich ganz doll umgewöhnen, die Lizenz werde mit der Hardware verdongelt, eine Parallelinstallation von Linux würde verhindert und so weiter und so fort. Was die Sache noch erschwert: Manches davon stimmt wirklich, manches nur zum Teil. Und noch anderes ist frei erfunden und klingt für viele trotzdem glaubhaft, offenbar weil sie Microsoft mittlerweile so ziemlich jede Schweinerei zutrauen.

Video: Nachgehakt

Wer sich jetzt noch für oder gegen Windows 10 entscheiden will, weil es nur noch bis zum 29. Juli kostenlos ist, kann mit Gerüchten aber nichts anfangen. Daher hinterfragt dieser Artikel populäre Aussagen und fasst zusammen, was wirklich dahintersteckt.

Windows as a Service

Windows 10 bekommt per Windows Update nicht nur Sicherheitspatches, sondern auch ständig neue Funktionen. Prima: Auf diese Weise ist Windows 10 stets aktuell. Nicht so prima: Sie haben keine Wahl.

In Diskussionen über Windows 10 fällt immer gern das Wort „Zwangsupdates“, das eine doppelte Bedeutung hat. Die einen empfinden das penetrante Werbeprogramm so, das Microsoft unter Windows 7 und 8.1 ungefragt als Auto-Update installiert. Es fordert immer wieder mit so vertrackten Hinweisen zum Umstieg auf Windows 10 auf, dass es so manchen überrumpelt hat, der gar nicht wollte. Zuverlässig abschaltbar ist es mit einem Registry-Hack [1].

Für die anderen meint der Begriff „Zwangsupdates“ etwas ganz anderes: die Auswirkungen des mit Windows 10 eingeführten neuen Konzepts „Windows as a Service“. In der Vergangenheit hat Microsoft nach dem Erscheinen einer Windows-Version jahrelang an den Funktionen für die nächste Version programmiert und dann alle Neuerungen zusammen als neue Windows-Version auf den Markt gebracht. Bei Windows 10 hingegen will Microsoft neue Funktionen ausliefern, sobald sie fertig sind, und zwar nicht als neue Windows-Version, sondern als Update für Windows 10. Das hat sowohl Vor- als auch Nachteile.

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