c't 14/2016
S. 184
Web-Tipps
Fotojournalismus, Energiewende, Datenschutz

Beklemmende Fotoreportagen

www.emerge-mag.com

www.worldpressphoto.org

Unabhängiger Fotojournalismus steht unter Druck: Durch die Digitalisierung steigt das Angebot, die Honorare sinken. Immer weniger Fotoreporter können es sich leisten, wochenlang in entlegenen Gegenden oder zu abseitigen Themen zu recherchieren.

Das Berliner Emerge Magazin kämpft gegen diesen Trend und veröffentlicht Reportagen von jungen Fotografen. Die Themen reichen von Agent Orange und Asbestabbau über mongolische Nomaden bis zum „Zentralflughafen Tempelhof“. Die Webseite präsentiert Auszüge aus 150 Geschichten, das gedruckte Magazin einige davon in voller Länge. Auch auf der Seite der World Press Photo Awards gibt es Hunderte packende bis beklemmende Fotoreportagen. (cwo@ct.de)

Energiewende fast in Echtzeit

www.agora-energiewende.de

Neustart für die Energiewende: Die Bundesregierung hat die Förderung der erneuerbaren Energien radikal umgebaut. Doch wie weit ist Deutschland eigentlich noch davon entfernt, nur noch grünen Strom zu produzieren? Keine Webseite beantwortet diese Frage präziser als die des Think-Tanks Agora Energiewende, der die Energiewende durch Forschung vorantreiben will.

Das „Agorameter“, eine interaktive Grafik, zeigt stundengenau und tagesaktuell den Anteil von Sonne, Wind und Wasser an der Stromerzeugung. So kann man die Energiewende fast in Echtzeit verfolgen. Außerdem sieht man den Stromverbrauch des gesamten Landes, die importierten und exportierten Strommengen und den Strompreis an der Börse. Das Agorameter lässt sich als Widget in andere Webseiten einbauen.

Verständlich aufbereitete Forschungsergebnisse runden das Angebot ab. Zum Beispiel erwartet Agora, dass die EEG-Umlage 2023 erstmals sinken wird und dass Strom im Jahr 2035 nicht mehr kosten wird als heute, aber zu 60 Prozent aus erneuerbaren Quellen stammen wird. (cwo@ct.de)

Wer weiß was über mich?

www.getmydata.de

www.selbstauskunft.net

Was weiß eigentlich PayPal über mich? Und Amazon? Die Schufa? Meine Bank? Laut Bundesdatenschutzgesetz müssen Unternehmen jedem Interessenten kostenlos mitteilen, welche Daten sie aus welchen Gründen über ihn gespeichert haben, woher diese Daten stammen und an wen sie weitergegeben werden. Für diese „Auskunft nach § 34 BDSG“ gibt es im Netz zahlreiche Textvorlagen zum Download, zum Beispiel bei den Verbraucherzentralen.

Selbstauskunft.net und GetMyData machen die Sache noch einfacher: Über diese Webseiten verschickt man Auskunftsanfragen mit ein paar Klicks als E-Mail. Bei GetMyData stehen zurzeit rund drei Dutzend Unternehmen zur Auswahl, vor allem Online-Händler. Der Anbieter will kontinuierlich weitere Firmen hinzufügen, darunter auch Autohersteller – aufgrund der „immensen Datenmengen“, die vernetzte Autos erzeugen, sagt der GetMyData-Mitgründer und Rechtsanwalt Arndt Hengstler. Selbstauskunft.net hat über 600 Unternehmen und Behörden in seiner Datenbank, darunter viele Auskunfteien und Adresshändler.

GetMyData selbst verspricht in seiner Datenschutzerklärung, Nutzerdaten sofort nach Absendung der Auskunftsanfrage wieder zu löschen. Bei Selbstauskunft.net legt man ein Nutzerkonto an, deshalb löscht der Anbieter die Daten erst nach Aufforderung. (cwo@ct.de)

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