c't 14/2016
S. 176
Praxis
Linux: Secure Boot loswerden
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Bei aktivem UEFI Secure Boot funktionieren Nvidias Grafiktreiber und VirtualBox unter Ubuntu 16.04 nicht, weil der Kernel das Laden einiger Kernel-Module verweigert.

Ausgehebelt

Secure-Boot-Einschränkungen bei Fedora und Ubuntu loswerden

VirtualBox oder Nvidias Grafiktreiber funktionieren bei aktuellen Linux-Distributionen oft nicht, wenn UEFI Secure Boot aktiv ist. Diese Problematik lässt sich durch Abschalten der Sicherheitstechnik im BIOS-Setup beseitigen. Falls die Option fehlt, können Sie die Restriktionen auch über die Linux-Distribution aufheben.

Sie wollen selbst kompilierte Kernel-Module oder darauf angewiesene Software unter aktuellen Fedora-Versionen oder Ubuntu 16.04 einsetzen? Dann müssen Sie UEFI Secure Boot deaktivieren, sonst weigert sich der Kernel, die Module zu laden. Die bei neuen PCs typischerweise aktive Technik auszuschalten ist allerdings leichter gesagt als getan, denn bei so manchem BIOS-Setup ist die dazu nötige Option gut versteckt; vereinzelt fehlt sie sogar.

In diesen Fällen bietet es sich an, die mit Secure Boot einhergehenden Restriktionen über die Linux-Distribution zu deaktivieren: Das klappt universell und auf jedem Rechner gleich. Bei Fedora ist das sogar nötig, um über den Boot-Manager andere Distributionen oder selbst kompilierte Kernel starten zu können.

Secure Boot loswerden

Zum Kasten: Warum UEFI Secure Boot zu Einschränkungen bei Linux führt

Bei Ubuntu können Sie den Prozess zur Deaktivierung der Secure-Boot-Restriktionen bereits während der Installation anstoßen. Klicken Sie dazu direkt nach dem Start des Installationsprogramms die Option zur „Installation von Drittanbieter-Software“ an. Wählen Sie nun die zuvor unerreichbare Checkbox „Turn off Secure Boot“ aus, um im daraufhin freigegebenen Textfeld ein 8 bis 16 Zeichen langes Einmalpasswort zu setzen. Schreiben Sie es sich besser auf, denn beim Deaktivieren werden nur einzelne Zeichen des Passworts abgefragt, das Sie danach nie wieder benötigen.