c't 13/2016
S. 136
Praxis
Server-Apps: Bookmark-Verwaltung
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Gedächtnis-Cache

Webseiten mit Wallabag wegspeichern und jederzeit lesen

Ein zentraler Aufbewahrungsort für Web-Fundstücke, der weit über das bloße Sammeln von Lesezeichen hinausgeht, kann den Komfort bei Web-Recherchen enorm steigern. Am besten lagert man diese Daten allerdings in Eigenregie.

Da habe ich doch neulich im Netz einen Artikel zu diesem flotten Custom-Umbau einer Guzzi V9 gelesen, aber jetzt finde ich ihn auf Teufel komm raus nicht mehr … Bei so was helfen Bookmarks, aber wer legt die schon für jede gelesene Seite an? Da werden die Bookmark-Funktionen von Browsern schnell unübersichtlich. Apps wie Pocket oder Instapaper bieten mehr Übersicht und eine Menge nützlicher Zusatzfunktionen, allen voran das Lesen von Artikeln, wenn man gerade offline ist – zum Beispiel auf dem Smartphone im Zug oder in der U-Bahn.

Mit der Open-Source-App Wallabag gibt es eine Alternative, die fast den gleichen Komfort bietet, wie diese Cloud-Dienste, die Daten aber unter der eigenen Kontrolle hält. Das ist wünschenswert, da Lesevorlieben sehr intime Daten sind. Besucht man zum Beispiel medizinische Webseiten, kann das viel über die eigenen gesundheitlichen Probleme verraten. Nicht jeder will diese Informationen einem anonymen Cloud-Anbieter im Silicon Valley überlassen. Will man von Pocket oder Instapaper zu Wallabag wechseln, kann man die Daten exportieren und über eine Import-Funktion auf den eigenen Server umziehen. Das funktionierte in unseren Tests auch mit Tausenden gespeicherten Seiten sehr gut, allerdings muss Wallabag beim ersten Besuch der Lese-Ansicht den Inhalt der entsprechenden Seite erst mal erneut abrufen.