c't 13/2016
S. 184
Web-Tipps
Dokumentarfilme, Wissenschaftsbetrug, Webdesign

Forsche Fälscher

www.retractionwatch.com

https://www.pubpeer.com/recent

https://de.wikipedia.org/wiki/Betrug_und_Fälschung_in_der_wissenschaft

Plagiate und Fälschungen wissenschaftlicher Arbeiten sind in Deutschland spätestens seit der Causa zu Guttenberg ins Licht der Öffentlichkeit gerückt. Dabei ist das Problem historisch, selbst Galilei und Pasteur wurden schon Schummeleien nachgesagt. Die amerikanische Site RetractionWatch hat sich zum Ziel gesetzt, akademische Vergehen penibel aufzuzeichnen und anzuprangern. Die Site sammelt seit dem August 2010 zurückgezogene wissenschaftliche Arbeiten. Dazu werten seine Betreiber zahlreiche Quellen aus. Das Leaderboard verewigt die „Spitzenreiter“: Die Wissenschaftler mit den meisten zurückgezogenen Arbeiten sowie die zurückgezogenen Arbeiten, die am häufigsten zitiert werden.

Diskussionen auf fachlicher Ebene fördert hingegen PubPeer. Hier dürfen Veröffentlichungen kommentiert werden, und Autoren haben die Möglichkeit zur Gegendarstellung. Auf ihre Weise eindrucksvolle Fälle von wissenschaftlichen Betrügereien führt auch Wikipedia auf. (Tobias Engler/jo)

Kommunale Resterampe

www.internet-verschenkmarkt.de

Jenseits der kommerziellen Auktionsmaschinerie von eBay & Co. bietet der Internet-Verschenkmarkt auf lokaler Ebene Bürgern der teilnehmenden kommunalen Entsorger die Möglichkeit, nicht mehr Benötigtes an den Mann oder die Frau zu bringen – statt zum Müll. Die Palette reicht vom Kinderroller bis zum Globus; auch Suchanfragen sind erlaubt.

Wer sein noch gut erhaltenes Sofa nicht verschenken will, bietet es auf der Plattform zum Tausch an. Die Anzahl der Angebote variiert stark nach regionaler Unterseite, Spaß macht die Suche nach Schnäppchen aber allemal. Vor der Aufgabe eines Inserates sollte man sich die Nutzungsregeln durchlesen. So ist etwa die Vorhaltedauer der Angebote von Kommune zu Kommune unterschiedlich geregelt. (Tobias Engler/jo)

Dokumentarfilmpalast

http://documentaryaddict.com

http://topdocumentaryfilms.com

Dokumentarfilme fristen meist ein Leben außerhalb des Rampenlichts. Sie werden höchstens mal in Programmkinos aufgeführt und im TV-Nachtprogramm versteckt. Dabei gibt es viele exzellent gemachte Juwelen, die mehr Aufmerksamkeit verdienen. Das haben sich wohl auch die Macher der Sites Documentary Addict und Top Documentary Films gedacht und Verzeichnisse von frei im Netz verfügbaren Dokumentationen aufgebaut.

Mehr als 5000 beziehungsweise 3000 englischsprachige Filme verzeichnen die beiden Sites. Sie beherbergen die Filme nicht selbst, sondern verweisen auf Video-Portale, auf denen man sie sich anschauen kann. Nur in wenigen Fällen ist es uns passiert, dass ein Video „nicht verfügbar“ oder wegen enthaltener Musik in Deutschland gesperrt war. (jo@ct.de)

Augenprügel

http://brutalistwebsites.com

Fein aufeinander abgestimmte Typografie, harmonische Bilder, ein aufgeräumtes Layout, das natürlich auch mit dem Smartphone funktioniert – das alles dürfen Sie nicht bei Sites erwarten, die nach dem neuesten Schrei des Webdesigns entworfen wurden. Brutalist Websites wollen nicht leicht oder optimistisch daherkommen, im Gegenteil: die Farben schreien, der Text ist irgendwo lieblos hingeknallt. Die nach dem Trend benannte Site verzeichnet einschlägig gestaltete Web-Auftritte. (jo@ct.de)

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