Jede dritte deutsche Firma leidet unter Erpressungs-Trojanern
Eine öffentliche Online-Umfrage des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zeichnet ein deutliches Bild von der Bedrohungslage durch Ransomware: Jede dritte deutsche Firma hat sich demnach bereits einen solchen Schädling eingefangen. Zwar geben über 95 Prozent der betroffenen Firmen an, nicht auf die Lösegeld-Forderungen eingegangen zu sein, aber fast ein Viertel berichtet von erheblichen Ausfällen von Teilen ihrer IT-Infrastruktur. Etwas mehr als 10 Prozent gaben zu Protokoll, den Zugriff auf wichtige Daten verloren zu haben.
Bei drei Vierteln der betroffenen Unternehmen landete der Schädling über infizierte E-Mail-Anhänge auf den Systemen. Oft sind nur vereinzelte Computer befallen, was vielleicht erklärt, warum wichtige Daten vergleichsweise selten in Mitleidenschaft gezogen werden. Mit Abstand am häufigsten scheinen Locky und TeslaCrypt für die Angriffe verantwortlich zu sein. Nur 18 Prozent der Betroffenen haben, entgegen der landläufigen Empfehlungen von Polizeibehörden, Strafanzeige gestellt. Insgesamt antworteten 592 Firmen und Institutionen aus dem Mittelstand auf das Ersuchen des BSI.
Umfragen im Rahmen der Security Bilanz Deutschland skizzierten im Januar dieses Jahres noch ein ganz anderes Bild. In ihren Antworten schätzten etwa Handel und öffentliche Verwaltungen die Bedrohungslage in diesem Jahr nur als geringfügig höher als noch 2015 ein. (fab@ct.de)