Wie eine Online-Plattform den Missbrauch gestohlener Daten verhindern soll

Betrugsschutz: Forscher arbeiten im DARIA-Projekt an einer transparenten Plattform, um kompromittierte Daten zu sperren und Ausfallrisiken zu bewerten.

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(Bild: Shutterstock/Irina Anosova)

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Wie kann eine Onlineplattform Sperrvermerke für gestohlene Identitätsdaten sammeln und gleichzeitig datensparsam arbeiten? Wie sollen sich Unternehmen über riskante Kundenbeziehungen austauschen und dabei datenschutzkonform und sogar transparent vorgehen? Diese Probleme zu lösen ist das Ziel des Forschungsprojekts DARIA (datenschutzkonforme Informationsfusion und Risikobewertung zur Prävention von Identitätsbetrug und Minderung von Ausfallrisiko). Einige Ansätze sind bereits sichtbar.

"Wir fangen nicht bei null an, sondern bauen auf unseren Forschungsprojekten der vergangenen Jahre auf", sagt Michael Meier. Er ist Inhaber des Lehrstuhls IT-Sicherheit an der Universität Bonn und Konsortialführer des DARIA-Projekts, an dem auch das FIZ Karlsruhe und die Universität Duisburg-Essen beteiligt sind.

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Eines der Vorgängerprojekte war EIDI (Effektive Information nach digitalem Identitätsdiebstahl). Strafverfolger und Sicherheitsforscher stoßen bei ihren Recherchen im kriminellen Milieu oft auf umfangreiche Sammlungen von Identitätsdaten. Die finden sie beispielsweise im Darknet oder in einschlägigen Chatgruppen. Viele Betroffene bemerken aber zunächst nicht, dass Betrüger ihre Daten bereits erbeutet haben oder sogar schon missbrauchen. EIDI sollte die Verbraucher sensibilisieren und Betroffene, deren Daten kompromittiert wurden, proaktiv darüber informieren. Dazu gehörte auch, Partner wie etwa Banken und die Betreiber sozialer Netzwerke datenschutzkonform einzubinden, damit diese die illegalen Datensammlungen bewerten.