Verkehr: Das Ende des Biosprits

Die Jahre der Biokraftstoffe sind offenbar vorbei, weil die Politik die Anbauflächen verstärkt für Nahrung nutzen will. Daraus ergeben sich aber neue Probleme.

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(Bild: picture alliance / blickwinkel / H. Blossey)

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Der Ukraine-Krieg könnte zum letzten Sargnagel für konventionellen Biosprit werden. Jeder ausbleibende Weizenfrachter entfacht die alte Debatte um "Teller oder Tank" aufs Neue. Angesichts drohender Hungersnöte halten es viele für absurd, wertvolle Ackerfläche mit Energiepflanzen zu blockieren. Andererseits wird jede Energiequelle dringender benötigt denn je. Und gerade der Verkehr hängt bei seinen Klimazielen weit hinterher.

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Noch komplizierter wird die Sache dadurch, dass umstritten ist, was Biotreibstoffe überhaupt für Umwelt und Klima bringen. Angezählt waren Biodiesel und Bioethanol deshalb schon lange. Bereits 2018 hatte die EU-Kommission mit ihrer überarbeiteten "Renewable Energy Directive" (RED II) die Verwendung besonders fragwürdiger Ausgangsstoffe wie Palmöl gedeckelt. Unter dem Eindruck stockender Weizenlieferungen aus der Ukraine hat das Bundesumweltministerium kürzlich ein Arbeitspapier veröffentlicht, das noch darüber hinausgeht: Es fordert nicht weniger als die vollkommene Verbannung von Biosprit aus Anbaupflanzen, damit mehr Äcker für Lebensmittel übrig bleiben.

Sollte sich der Vorschlag durchsetzen, hätten Mineralölkonzerne ein Problem: Sie sind verpflichtet, die Treibhausgas-Emissionen ihrer Produkte stark abzusenken. In Deutschland beträgt die Minderungsquote derzeit sieben Prozent gegenüber fossilen Treibstoffen, bis 2030 steigt sie schrittweise auf 25 Prozent. Doch wenn sie dazu immer weniger Biosprit nutzen dürfen – wie soll das dann funktionieren?

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