Der letzte kleine Diesel?

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In dieser preissensiblen Fahrzeugklasse sind Vollausstattung und Dieselantrieb wie beim Testwagen ein rarer Luxus. Der Peugeot 208 HDI Allure kostet als 5-Türer mindestens 20.100 Euro. Die serienmäßige Ausstattung ist dann bereits reichhaltig, und wie immer geht mehr: Das beschriebene Panoramadach treibt den Kurs ebenso wie die Rückfahrkamera. Das Gros der Kunden greift darum wegen niedriger Jahresfahrleistungen zum Einstiegsmotor mit 50 kW (68 PS)-Dreizylindermotor, dazu vier Türen, Klimaanlage, Radio, ab dafür. Im Internet sind solche Autos als Tageszulassungen für wenig über 10.000 Euro zu haben.

Die Konkurrenz für den teuren Dieselmotor in diesem Segment ist also der billige Otto. Wer tatsächlich Vielfahrer ist, wird wiederum selten zu einem Kleinwagen greifen, sondern zu einer Autobahnlimousine neigen. Das ist die Bedrohung für diese Spezies – die Abgase sind es nicht.

Vergesst den Benzindirekteinspritzer nicht

Denn bei den Abgasen gilt, dass zurzeit in der öffentlichen Wahrnehmung zu stark auf den Selbstzünder fokussiert wird. Die CO2-Emissionen, also der Verbrauch, sind bei beiden Verbrennungsmotorvariationen in der Realität höher als auf dem Prüfstand, das ist lange bekannt. Es wäre aber fahrlässig, nun zu vergessen, dass moderne Benzindirekteinspritzer sehr viele und sehr kleine Partikel ausstoßen und bei den Stickoxiden auch keine saubere Weste haben. Fachkreise gehen davon aus, dass diese Fahrzeuge mit der Euro 6c-Norm (2017) einen Filter haben müssen.

Und der Energiesteuernachlass von 18,41 Cent pro Liter Kraftstoff? Der steht aller Sinnhaftigkeit zum Trotz nicht zur Disposition; eine Änderung wird von der aktuellen Bundesregierung nicht in Aussicht gestellt. Das Gleiche gilt für den Energieinhalt, der beim Diesel rund 13 Prozent höher ist als bei Benzin.

Peugeot hat den Testwagen kostenfrei zur Verfügung gestellt. Der Autor ist für die Kraftstoffkosten aufgekommen. (fpi)