Seltene Verbindung

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Die sportlichen Recaro-Sitze bieten mehr als genug Halt für die Querbeschleunigung des kompakten Kölners. Die Seitenwangen der Sportsitze im Renault fallen zierlicher aus, bauen aber ebenso guten Seitenhalt auf. Beide sind bei aller Eignung für dynamische Einlagen immer noch alltagstauglich und bieten trotz straffer Ausprägung auf längeren Strecken recht kommode Sitzgelegenheiten.

Downsizing beim Ford

Die Konzepte scheinen in beiden Fällen gleich – zwei Liter Hubraum, vier Zylinder und Turboaufladung. Der entscheidende Unterschied mit Vorteilen für Ford ist dessen moderne Direkteinspritzung. Zumindest beim Focus kann man von Downsizing sprechen, schließlich hatte der ST früher 2,5 Liter und fünf Zylinder, während Renault auch früher nicht mehr Hubraum hatte. Beide Maschinen paaren ausgeprägte Drehfreude mit kräftigem Drehmoment; der Ford erreicht 360 Nm ab 2000/min, die Mégane schafft immerhin 340 Nm ab 2400/min. Das sind die Papierwerte. In der Praxis giftet der etwas schwächere Franzose, der mit 1463 übrigens zwei Kilogramm schwerer ist als sein Wettbewerber, ganz schön munter los. Sobald der Lader in Fahrt kommt, zieht der Fronttriebler kräftig an – und ringt um Traktion. Der Ford tut es ihm nach, wirkt dabei aber weniger natürlich. Will heißen: Dem ohne Frage attraktiven Sound von wütend-schnaubend bis markant-kehlig merkt man seine gezielte Komposition an, und man sitzt irgendwie stärker abgeschottet vor Außengeräuschen in der Fahrgastzelle. Der Franzose klingt dagegen unspektakulärer. Darüber hinaus fühlt man sich hier stärker mit der Außenwelt verbunden, er mutet weniger gedämmt an. Beide überzeugen mit feinen Sechsganggetrieben – beim Renault lässt sich der Hebel etwas leichtgängiger bedienen, der Ford-Knüppel witscht dafür einen Tick exakter durch die Gassen.

Beide Kandidaten zeigen sich bei rasanter Kurvenfahrt als typische Untersteuerer mit der Neigung, sich eher harmlos einzubremsen als mit dem Heck auszubrechen. Aber bevor sich mal ein instabiler Zustand einstellt, haben die wirkungsvollen Stabilitätsregelungen ohnehin schon eingegriffen.