Im Test: Skoda Octavia RS

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Verbessert hat Skoda offenbar den Spurhalteassistenten. Der nervte in früheren Testwagen schon mal mit dem akustischen Hinweis, die Hände ans Lenkrad zu nehmen, obwohl diese das Steuerrad festhielten - eine Macke, die auch im Kodiaq quälte. Letztlich führt das dazu, den vermeintlichen Helfer recht bald zu deaktivieren. Im aktuellen Octavia RS kam dieser Hinweis dagegen erst, wenn die Hände wirklich nicht mehr am Lenkrad waren.

Etwas irritierend ist der Abstandstempomat, den Skoda in zwei verschiedenen Ausführungen anbietet. Die Ausführung, die bis 160 km/h funktioniert, ist relativ preiswert, die im Testwagen verbaute Lösung bis 210 km/h ist mehr als doppelt so teuer. Der Abstandstempomat kann den Wagen bis auf Null runterbremsen, fährt danach aber wieder an. Wer da nicht ganz bei der Sache ist, fährt vollautomatisch in den Vordermann. Auch das macht der Kodiaq besser. Dort funktioniert auch die Verkehrszeichenerkennung ungleich besser. Im Octavia hatten einige Fahrer den Eindruck, die Erkennung greift ausschließlich auf Daten zurück, die im Navigationssystem hinterlegt sind. Dem ist aber nicht so.

Extras

Der Testwagen kam mit allerlei Schnick-schnack auf etwas mehr als 40.000 Euro. Viele Extras sind bei Skoda günstig, was sicher dazu führt, dass die meisten Octavia recht gut ausgestattet sind. Den ein oder anderen Aufpreis würden wir dennoch nicht ausgeben: darunter fällt das große Navigationssystem und die elektrische Heckklappe. Letztere trifft einfach zu selten das aktuelle Wunschtempo, wofür Skoda nichts kann. Wer Stoffsitze von Hand verstellen kann, spart sich 1110 Euro für die elektrische Verstellung und Alcantara-Bezüge. Für dieses Geld gibt es alternativ beispielsweise das große Glasdach, das adaptive Fahrwerk oder auch die Standheizung.

Wer den Octavia RS mit dem von uns als Alternative ins Spiel gebrachten 180-PS-TSI vergleicht, muss bei der Preisdifferenz berücksichtigen, dass im RS 18-Zoll-Felgen und LED-Scheinwerfer serienmäßig sind, im TSI-Style dafür eine höherwertige Musikanlage. Es gibt noch weitere Unterschiede, aber dies sind die finanziell größten Brocken. In der 2018er-Preisliste ist der 1.8 TSI Style Combi mit DSG ab 29.890 Euro aufgeführt, der RS Combi mit DSG ab 33.390 Euro. Ausstattungsbereinigt sinkt die Differenz auf etwa 2000 Euro, was fair erscheint.

Die Überführungskosten hat der Hersteller übernommen, jene für Kraftstoff der Autor.

(mfz)