Hyundai Tucson 2.0 CRDi HTRAC 48 V im Fahrbericht

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Dagegen hilft ein bisschen der Totwinkelassistent und fallweise auch die Einparkhilfe mit 360-Grad-Kamera sowie ein hinterer Querverkehrswarner. Es gibt aber auch Ausstattungen ohne diesen Assistenten und vor allem Situationen, die man ohne technische Hilfestellung bewältigen muss. Wenn man sie braucht, fällt auf, dass sehr nasses Wetter, Schmutz oder Schneefall der Optik der hinteren Kamera ziemlich zusetzen können.

Ein bisschen unverbindlich

Der Motor ist zwar durchzugsstark, reagiert bei niedriger Drehzahl aber ein bisschen unverbindlich aufs Pedal. Das hat vor allem mit dem trotz variabler Turbolader-Geometrie nur verzögert anflutenden Drehmoment zu tun. Es bleibt zudem spürbar, dass er es mit mindestens 1,8 Tonnen zu tun hat – bei einem SUV der sogenannten „Kompaktklasse“. Ein in fast jeder Hinsicht vergleichbarer Skoda Karoq 2.0 TDI 4x4 (Test) wiegt laut Datenblatt rund eine Vierteltonne (!) weniger. Immerhin wird der Hyundai selbst unter Vollast nie laut, wenn er auch über 2500/min etwas angestrengter stöhnt.

Der dank Riementrieb des Startergenerators unauffällig leise, wegen seiner Kraft aber auch sehr schnelle Startvorgang nimmt einem ein bisschen die Angst vor den auch mal zur Unzeit eintreffenden Schlafattacken durch die Stopp-Start-Funktion. Vielleicht verleitet das künftig weniger Fahrer zum Ausschalten des automatischen Motor-Aus. Abgestellt wird der Motor allerdings nur unterhalb 30 km/h beim Ausrollen, das sogenannte Segeln, also Auskuppeln bei hoher Geschwindigkeit, ist in Verbindung mit dem Schaltgetriebe keine Option.

Vom neuen Startergenerator hätten wir erwartet, dass die Mithilfe von bis zu 12 kW die spürbare Ansprechverzögerung wenigstens etwas mildert. Das Einzige, was einen die Mildhybridisierung aber tatsächlich spüren lässt, ist eine etwas stärkere Motorbremswirkung. Beim Rekuperieren und leerem Akku kommt so fast ein bisschen Elektroauto-Gefühl auf. Allerdings nur kurz, denn der Speicher ist klein. Nachdem sich an den Fahrleistungen nichts geändert hat, staunten wir nicht schlecht, nicht einmal einen Unterschied im Verbrauch feststellen zu können.

Kein Unterschied im Verbrauch

Die Angaben zum Kraftstoffkonsum hat Hyundai ja drastisch gesenkt – innerorts von acht auf 5,4 Liter auf 100 km. Wir kamen im Stadtverkehr auf 8,2 Liter, insgesamt auf 7,2. Immerhin steht das Ganze in einem gewissen Einklang mit den aufs Komma unveränderten Angaben zu Leistung, Drehmoment sowie Fahrleistungen.

Die Verbesserung für den Kunden ist deutlich zu gering, wenn überhaupt vorhanden. Das wird gerade im Blick auf den Wettbewerb deutlich: Ein Audi Q3 2.0 TDI mit Zweiliter-Diesel (150 PS) verbraucht in der Praxis unter sechs Liter, den exakt gleich schweren und größeren Audi Q5 2.0 TDI (Test) mit 190 PS bewegten wir mit 6,2 Litern. Einen BMW X1 xDrive 20d (Test), ebenfalls ein Zweiliter-Diesel mit vergleichbaren 190 PS fuhren wir im gleichen Fahrprofil mit 6,6 Litern. Mit einem Skoda Karoq 2.0 TDI 4x4 (Test) erzielten wir 6,3 Liter. Ferner im Rennen gegen den Hyundai sind Ford Kuga, Kia Sportage (Test), Mazda CX-5 (Test als Benziner), Nissan Qashqai und VW Tiguan.