Ford Focus Mk3 im Gebrauchtwagen-Check

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Etwas unübersichtlicher ist das Angebot bei den Dieselmotoren. Zum Start der Baureihe gab es zwei 1,6-Liter-Diesel mit 95 und 115 PS und drei Zweiliter-Diesel mit 115 PS (nur mit Doppelkupplungsgetriebe), 140 und 163 PS. 2012 kamen noch zwei Ausführungen mit 105 PS hinzu, die im Zyklus mit 99 und 88 Gramm CO2 angegeben sind. Gegen all diese Motoren ist hinsichtlich ihrer Zuverlässigkeit wenig zu sagen. Dass der 95-PS-Diesel aus dem Focus keinen Rennwagen macht, dürfte den meisten Käufern bewusst sein. Mit reichlich Anlauf bringt er den Kombi und die Limousine aber auf bis zu 180 km/h. Bedenken sollte man vor dem Kauf eines solchen Diesel-Focus, dass all die genannten Motoren nur die Abgasnorm Euro 5 einhalten.

Alte und neue Diesel

Im September 2014 wurden neue Diesel vorgestellt. Die drei 1,5-Liter-Diesel (95, 105 und 115 PS) sowie zwei Zweiliter-Diesel (150 und, ab November 2014, auch mit 185 PS) laufen etwas leiser und sind im Zyklus in fast jedem Fall sparsamer als ihre Vorgänger. Zudem erfüllen sie die Abgasnorm Euro 6. Sofern es das Budget hergibt, empfehlen wir Diesel-Interessenten diese Maschinen. Zwischen September 2014 und Mai 2015 hatte Ford die älteren 1,6-Liter-Diesel parallel zu den neuen Maschinen im Angebot. Gebrauchtwagenkäufer können sich also nicht allein auf die Leistungsangaben verlassen, um neue und alte Selbstzünder auseinanderzuhalten.

Kleinigkeiten

Der Auspuff scheint beim dritten Focus länger zu halten als das früher bei Ford normal war. Die Endtöpfe waren in der Vergangenheit geradezu sprichwörtlich bekannt für ihre kurze Lebenserwartung. Ford hat das abgestellt. Ab und zu reißen die Hitzeschutzbleche über der Auspuffanlage – ein Problem, mit dem einige Hersteller zu kämpfen haben. Hier kann man sich mit großen Unterlegscheiben preiswert behelfen. Bei den Getrieben deutet bis jetzt nichts auf spezifische Schäden hin. In den ersten Baujahren gab es allerdings Probleme mit der Dichtung der Antriebswelle. Manche Eigner haben eine wahre Odyssee hinter sich, bei der sich Werkstätten schwer getan haben, das richtig abzudichten. Ford überarbeitete die Dichtung, seitdem ist das Problem wohl gelöst.

Insgesamt unterscheidet sich der dritte Focus damit ganz wesentlich von den ersten TSI-Motoren von Volkswagen mit ihren maladen Steuerketten, den Getriebeschäden in einigen Opel Astra und nicht zuletzt auch seinem Vorgänger. Nach mehr als sechs Jahren zeichnet sich keine Schwäche ab, die Gebrauchtwagenkäufer unter Umständen für viel Geld kurieren müssten. Selbst bei der Hauptuntersuchung schneidet der dritte Focus hervorragend ab. Das war bei Ford keineswegs immer so.