Adoptivdrilling #3

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Den Antrieb erledigt ein 1,0 Liter großer Dreizylinder-Benziner mit 51 kW / 69 PS Nennleistung und 96 Nm maximalem Drehmoment. Das Getriebe hat fünf Gänge und eine Handschaltung. Stufung und Endübersetzung des Getriebes passen schlecht zum Stadtbetrieb. Wer bisher gewohnt war, im Stadtverkehr auch mal im dritten Gang einen flotten Spurwechsel zu vollführen, der hat beim neuen 108 schlichtweg Pech. Der zweite Gang ist so lang übersetzt, dass es in ihm locker, aber laut, bis Tempo 100 geht. Wer also in den dritten oder sogar vierten Gang in der Stadt schaltet, braucht viel Weitsicht im Verkehr. Lange Übersetzungen sind ja super für den Verbrauch, aber im Einsatzgebiet Stadt nervt diese Konfiguration mehr als sie nützt.

Der fünfte Gang ist dann noch einmal extralang, fast ein Overdrive. Wer sich auf der Autobahn einem leichten Anstieg entgegensieht, muss herunterschalten. Das alles regelt natürlich nicht nur die Dynamik herunter, sondern wirkt auch: Wer sich an die Schaltpunktanzeige hält, langsam und rund fährt und wenig überholt, kann den NEFZ-Verbrauch von 3,8 Liter auf 100 Kilometern durchaus im Alltag erreichen. Die Höchstgeschwindigkeit von 160 Kilometern pro Stunde erinnert an längst vergangene Zeiten der zwei Urzeitklone Fiat Panda und Seat Marbella.

Smartphone-Technik von gestern

Doch das macht gar nichts, denn auch diese beiden automobilen Dinosaurier haben funktioniert. Und das, obwohl sie zu ihrer smartphonelosen Bauzeit nicht über Technik wie „Mirror Screen“ verfügten. Die sorgt dafür, dass der Bildschirm von sowohl Android- als auch IOS-Geräten per USB-Kabel auf dem sieben Zoll großen Touchscreen auf der Mittelkonsole wiedergegeben werden. Dass bei ersten Praxistests etablierte Modelle wie das Samsung Galaxy S4 oder ein iPhone 4S zu neu für diese Art der Gerätepaarung sind, wirft allerdings kein gutes Licht auf das Ganze. Und auch die Tatsache, dass die Stromstärke des USB-Anschlusses lediglich dafür ausreicht, den Akkustand des Smartphones zu erhalten, nicht aber zu erhöhen, weckt kein Vertrauen in die Implementation.

Sehr gut funktioniert das Fahrwerk des Franzosen. Wie normalerweise aus der Mittelklasse gewohnt, bietet der 860 Kilogramm schwere Wagen einen ungewohnt hohen Fahrkomfort. Gleiches gilt für seine Lenkung und die Sitze. Wobei letztere sich zwar unglaublich weit nach hinten fahren lassen, jedoch über keinerlei Seitenhalt verfügen. Auch das rechte Schienbein des Fahrers setzt hart an der Mittelkonsole auf, die sich dann gen Knochen bohrt.

An Kofferraumvolumen bietet der Peugeot bis zu 780 Liter, wenn die im Verhältnis eins zu eins geteilte Rückbank umgeklappt wird. Aufrecht passen 196 Liter hinein. (cgl)