Fahrbericht: Opel Insignia Sports Tourer 1.6 DIT

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Gut gefällt uns das unaufdringliche Geräuschniveau des neuen Vierzylinders. Opel nennt als Maßnahmen eine besondere Steuerkette und Resonatoren im Ansaugtrakt, die unerwünschte Frequenzen dämpfen. Welchen Anteil diese Bemühungen haben, lässt sich nicht sagen, doch die Maschine bleibt über weite Drehzahlbereiche akustisch im Hintergrund.

Unterhaltungsfortschritt

Nachholbedarf hatte der große Opel auch im Bereich Infotainment, was kein Vorwurf ist, denn die Entwicklung in diesem Bereich schreitet in einem Tempo voran, bei dem im Prinzip kein Hersteller lange einsam an der Spitze sein kann. Selbst Mercedes, mit seinem MBUX aktuell vermutlich tatsächlich vorn, arbeitet schon an der nächsten Ausbaustufe, die wahrscheinlich 2020 debütieren wird. Opel hat den Rückstand verkürzt: Das Display bietet nun eine feinere Grafik und schnellere Reaktionen auf Eingaben. Hilfreich ist die Statusleiste mit festen „Apps“ die beim Schnellzugriff auf einzelne wichtige Programme bietet. Per Apple CarPlay oder Android Auto werden die Smartphones gespiegelt, aber Opel hat auch ein eigenes Navigationssystem. Allerdings braucht man einen Hotspot, den der Fahrer mit seinem Smartphone oder einem anderen Gerät bereitstellt, um Informationen wie Echtzeitverkehrsdaten ins Auto zu bringen.

Das System ist nicht perfekt, aber man sollte fair bleiben: Hersteller wie Mercedes oder BMW knöpfen dem Kunden ein paar Tausend Euro für ihre Spitzen-Navis ab, Opel reicht sie, sieht man einmal von der Basisversion „Edition“ ab, grundsätzlich ohne Aufpreis mit dazu. Selbst ein Digitalradio gehört zur Serienausstattung. Wer mag, kann zusätzliches Geld in eine kabellose Handyladeschale oder ein Soundsystem von Bose versenken.

2275 Euro Aufpreis

Die Limousine ist mit dem neuen Motor ab 35.195 Euro zu haben, der Kombi kostet 1000 Euro mehr, von denen man ein Großteil bei Weiterverkauf wiedersehen dürfte. Der Aufpreis gegenüber dem 1,5-Liter-Motor mit 165 PS, den wir 2017 für einen Insignia-Test in der Redaktion hatten, beträgt 2275 Euro. Mit der neuen Maschine wirkt der große Opel sehr viel agiler als mit dem etwas lustlos agierenden 165-PS-Motor. Vielleicht erleichtert folgende Überlegung die Entscheidung: Mit Automatik kostet der kleine Benziner fast so viel wie der große mit Schaltgetriebe. Angesichts der sonstigen Qualitäten des Insignia greift man so oder so nicht grob daneben. (imp)