c't 12/2019
S. 81
Kurztest
Fitness-Armband

Fitbit Charge 3

Als „Unser innovativster Tracker“ preist Fitbit das Fitness-Armband Charge 3 für Einsteiger an. Das weckt Erwartungen – nicht zuletzt angesichts seines stolzen Preises.

Aufmacherbild

Erhältlich ist das Charge 3 in einer Standardvariante oder als Special Edition mit NFC-Chip und Fitbit Pay, das aber nur wenige Banken unterstützen. Das optisch elegante Aluminiumgehäuse mit knopfloser seitlicher Schaltfläche gibt es wahlweise in Graphit- oder Roségold-Look. Die Helligkeit des schwarzen, briefmarkengroßen Graustufen-OLED-Displays lässt sich in drei Stufen einstellen. Sehr variabel ist das Charge 3 bei den Armbändern, die man nach Gusto durch andere ersetzen kann. Der Tragekomfort ist gut, auch an den Buckel mit dem optischen Pulsmesser gewöhnt man sich schnell. Die Charge 3 ist wasserdicht und eignet sich auch fürs Schwimmen.

Dem Tracker liegt ein USB-Ladekabel mit Klammerverbindung bei, nach zwei Stunden Ladezeit hat er Saft für eine Woche. Spätestens nach sieben Tagen müssen auch die gesammelten Werte mit der Plattform synchronisiert werden. Das erledigt die Fitbit-App auf dem Smartphone, die auch als Steuerungszentrale dient. Ihre Daten tauschen die Geräte über eine Bluetooth-Verbindung aus – außerdem benötigt der Tracker das Handy-GPS, wenn es Strecken mitverfolgen soll.

Im Alltag zählt der Bewegungssensor des Charge 3 permanent die Schritte und wie viele Etagen man hinaufgestiegen ist. Zudem erfasst das Gerät kontinuierlich den Puls. Daraus errechnet es, wie viele Minuten man sich bewegt hat. Aus Armbewegung und Puls ermittelt es Schlafqualität und -dauer. Weitere Daten holt es sich aus der Fitbit-App, um beispielsweise den Kalorienverbrauch anhand der Körperdaten sowie die dort eingetragene Trinkmenge stets präsent zu haben. Ebenso hat man im Blick, ob man zu- oder abgenommen hat. Frauen können sich an den Beginn ihrer Periode erinnern lassen, wenn sie ihren Zyklus in der App hinterlegen. Auf Wunsch animiert der Tracker stündlich zu einer kurzen Bewegungseinheit; eine Relax-Funktion unterstützt Atemübungen. Die Benachrichtigungsfunktion zeigt die ersten 240 Zeichen neuer Nachrichten und Terminerinnerungen vom Smartphone an.

Die automatische Erkennung von Aktivitäten klappte gut. Sechs von insgesamt 15 Aktivitätsarten wie Laufen und Radfahren lassen sich auf dem Tracker einrichten und manuell starten, damit er Tracks vollständig aufzeichnet. Erreicht man in der App festgelegte Aktivitäts- und Gesundheitsziele, vibriert das Gerät und zeigt ein Feuerwerk. Bei der Schrittzahlmessung wirkte es allerdings übereifrig und zählte auch ohne Bewegung – so kam es auf über 40 Prozent höhere Werte als eine parallel getragene Garmin Vivoactive 3. Schwächen stellten wir außerdem bei der Bluetooth-Verbindung zum Smartphone fest. Sie riss immer wieder ab, etwa wenn das Smartphone-GPS von weiteren Apps genutzt wurde.

Von den Haklern abgesehen ist die Charge 3 ein unkomplizierter, unauffälliger Tagesbegleiter für Einsteiger ohne gehobene Trainingsambitionen. Mit ihren Gehäusevarianten und der großen Armband-Auswahl wird sie sogar zu einem modischen Alltagsaccessoire. Technisch innovativ fanden wir sie allerdings nicht – und dafür sind 120 Euro eine Menge Geld. (mon@ct.de)

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Tabelle: Fitbit Charge 3