MIT Technology Review 2/2023
S. 110
Review
Meinung

KI-Regulierung ist zu wichtig, um sie Ministern zu überlassen

Volker Wissing will bei der Regulierung von KI auf Transparenz statt Verbote setzen. Das klingt gut, geht aber am Ziel vorbei.

Freie Fahrt für freie Firmen: Digitalminister Volker Wissing will KI nicht „eindämmen“ oder verbieten., Foto: picture alliance/dpa/dpa-tmn
Freie Fahrt für freie Firmen: Digitalminister Volker Wissing will KI nicht „eindämmen“ oder verbieten.
Foto: picture alliance/dpa/dpa-tmn

Kaum gibt es eine politische Diskussion um die Regulierung einer neuen Technologie, bricht ein hochrangiger FDP-Politiker aus dem Gebüsch und rudert argumentativ heftig mit den Armen. In der Regel mit dem Ziel, diese Regulierung möglichst abzuschwächen. Denn zu viel Regulierung, so das Mantra dieser Partei, schwächt die Innovation.

Diesmal erinnert uns Volker Wissing daran, dass er nicht nur Verkehrsminister, sondern auch „Digitalminister“ ist. Und in dieser Rolle spricht er sich gegen eine „zu strenge Regulierung von künstlicher Intelligenz“ aus. Statt vor allem auf „Verbote oder eine Eindämmung der Technologie“ zu setzen, sei es nötig, sich „auf die Frage der Transparenz“ zu konzentrieren und „alles aus der Perspektive der Anwenderinnen und Anwender“ zu denken. Helfen könnte bei dieser Art von Regulierung beispielsweise ein Unternehmen wie OpenAI – das Wissing auf einer USA-Reise natürlich auch besucht hat. Und die Macher von ChatGPT hätten ihm versichert, sagt Wissing, dass sie bereit seien, „sich an einer guten Regulierung beratend zu beteiligen“.