Make 06/2023
S. 124
Make
Know-how

Diesmal gibt es Tipps für die günstige Stromversorgung in der Elektronikwerkstatt, wie man sich Reinigungsarbeiten auch unterwegs erleichtern kann, wie Infrarotfernbedienungen getestet und repariert werden, Litzen verdrillt und mit Heiß-kleber sauber gearbeitet werden kann.

von Michael Gaus, Miguel Köhnlein und Carsten Wartmann

ATX Power-Adapter

ATX-Netzteile sind kostengünstig erhältlich und können oftmals auch aus einem ausgemusterten PC ausgebaut und wiederverwertet werden. In Verbindung mit einer ATX Power-Adapter-Platine stellen sie verschiedene Ausgangsspannungen mit hoher Strombelastbarkeit bereit, ohne dass ein Eingriff in das Netzteil oder in den Original-Kabelbaum notwendig ist. Es können ATX-Netzteile mit 24-poligem oder 20-poligem Steckverbinder angeschlossen werden, wobei der 20-polige dann so eingesteckt werden muss, dass Pin 1 (üblicherweise ein orangefarbenes Kabel mit 3,3 V) auf Pin 1 des ATX-Steckverbinders der Platine liegt.

Sobald das Netzteil mit Netzspannung versorgt wird, stellt es eine dauerhaft vorhandene 5-Volt-Standby-Spannung an Pin 9 (5VSB, Kabelfarbe violett) bereit. Um in den Normalbetrieb zu wechseln und die restlichen Ausgangsspannungen einzuschalten, muss Pin 16 (PS_ON, grün) mit GND verbunden werden. Auf den meisten ATX Power-Adaptern erfolgt dies üblicherweise über einen Schiebeschalter. Bei ordnungsgemäßer Funktion zeigt dann das Netzteil über einen 5-V-HIGH-Pegel an Pin 8 (PWR_OK, grau) an, dass die Ausgangsspannungen des Netzteils stabil anliegen. Die immer seltener werdenden Netzteile älterer Bauart benötigen zusätzlich eine Mindestlast an +5 V, damit sie starten. Ein Strom von 500 mA sollte hierfür reichen. Man kann entweder einen thermisch ausreichend dimensionierten 10 Ohm Lastwiderstand verwenden oder aber einfach eine kleine Glühlampe.