Make Magazin 2/2023
S. 38
Make
Community-Projekte

Laser-Scanning-Mikroskop aus altem Blu-Ray-Player

Optische Laufwerke sind so konstruiert, dass sie die winzigen Strukturen auf der Disc erkennen und lesen können, um Musik oder Filme abzuspielen. Mit einem Lasermodul aus einem alten Blu-Ray-Player, einer Handvoll elektronischer Bauteile und etwas Software lässt sich daher für wenig Geld ein Laserscan-Mikroskop bauen.

von Michael Linsenmeier

Das Herzstück eines optischen Laufwerks ist die Optical Pickup Unit (OPU). Sie fokussiert einen Laserstrahl (405nm, violett) mithilfe von Linsen auf die Oberfläche der Blu-ray-Disc. Das von den Pits und Lands reflektierte Licht wird über eine Laseroptik mit Spiegeln und Linsen auf einen Sensorchip, den Photo Diode Integrated Circuit, kurz PDIC, fokussiert. Dessen Ausgangssignale werden zur Fokussierung, zur Positionierung des Lasers auf der Spur und natürlich zur Gewinnung der Dateninhalte verwendet. Die OPU stellt diese Daten als analoge Signale zur Verfügung, sodass das Mikroskop sogar Graustufen darstellen kann.

Draufsicht einer OPU mit eingezeichneten Strahlengängen für Infrarot/Rot und Violett
Draufsicht einer OPU mit eingezeichneten Strahlengängen für Infrarot/Rot und Violett

Im Prinzip kann man jede OPU für dieses Projekt verwenden, man bekommt sie für wenig Geld z.B. bei Ebay oder Aliexpress. Ich habe eine OPU vom Typ BDP-10G aus einem defekten Samsung Blu-Ray-Player wiederverwertet. Natürlich geht das auch mit anderen OPUs, aber dann muss man die Pinbelegung herausfinden und gegebenenfalls die Elektronik anpassen. Besondere Vorsicht ist bei OPUs aus Blu-Ray-Brennern geboten, deren Laser mit deutlich höherer Leistung arbeiten und für die Augen gefährlich werden können. Generell sollte aber bei der Arbeit mit Lasern immer eine geeignete Schutzbrille getragen werden.