Make Magazin 2/2023
S. 24
Make
Maker Faire

Maker Faire Hannover– sie braucht dich und du sie

Einmal im Jahr findet in Hannover die zweitgrößte Maker Faire in Europa statt. Als Community-Event bringt sie Maker aus aller Welt zusammen. Wir nennen euch 10 Gründe für eine Ausstellerteilnahme.

von Leonhard Johannes Josef Ure

Wir können die Maker Faire Hannover am 19. und 20. August nicht abwarten! Deshalb haben wir mit einem gestandenen und einem ganz frischen Maker gesprochen, wie sie die Maker Faire Hannover sehen. Berthold und Max vom ARTandTECH.space e.V. haben wir gefragt, weshalb sie immer wieder zur Maker Faire Hannover kommen und warum sie als Aussteller ihre Projekte präsentieren. Berthold ist seit der ersten Maker Faire Hannover 2013 als Aussteller dabei. Max ist seit drei Jahren Aussteller. Gemeinsam haben sie schon mehrere Projekte auf der Maker Faire Hannover präsentiert und erlebt.

Berthold und Max beim Interview im Projektlabor des ARTandTECH.space e.V.
Berthold und Max beim Interview im Projektlabor des ARTandTECH.space e.V.

Make: Was bewegt euch immer wieder zur Maker Faire Hannover zu kommen?

Max: Die Maker Faire Hannover ist für uns letztendlich das Highlight des Jahres.

Berthold: Auf jeden Fall ist sie das Maker-Highlight des Jahres. Sie ist was Spezielles und mittlerweile ein kleines Stück Familie geworden. Man trifft dort seine und neue Leute. Das andere ist Inspiration. Geh' nicht zur Maker Faire, wenn du Angst vor dem Kreativ-Flash hast!

Make: Habt ihr auf der Maker Faire Hannover etwas gelernt?

Max: Wenn ich hier (im Projektlabor im ARTandTECH.space) mit Leuten rede, sind sie bereits am Projekt beteiligt. Auf der Maker Faire Hannover redet man mit Leuten, die nichts mit dem Projekt zu tun haben. Das muss man lernen!

Berthold: Manchmal funktionieren Projekte nicht. Man lernt auf der Maker Faire Hannover, wie man es besser macht. Alle bringen ihre Projekte und man denkt: „Ja geil, das kann man auch so und so machen“. Da tauchen Leute mit Lösungen auf, dank denen man später sagt: „Das hab‘ ich mir auf der Maker Faire Hannover geklaut“.

Make: Ihr kommt zur Maker Faire Hannover bereits vorher vernetzt. Macht es Sinn, ohne ein Netzwerk zu kommen? Also als Maker, der alles alleine macht?

Max: Ich würde es fast noch eher den Einzelkämpfern empfehlen. Du triffst unglaublich viele Leute, die sagen „Krass, das hast du allein auf die Beine gestellt?“ Dann kommen auch andere Maker oder man geht zu ihnen, gibt und bekommt Input. Das ist ein super Austausch! Aber auch Makerspaces können sich super präsentieren.

Berthold: Ich würde sagen, es macht mit und ohne Gruppe Sinn! Aber wir wären auch nicht das, was wir als Makerspace sind, wenn’s die Maker Faire Hannover nicht gäbe. Wenn wir unsere Projekte mitbringen, geben wir immer was ins System. Natürlich, die Maker Faires funktionieren nicht ohne Maker. Letztendlich nehmen wir aber auch was mit: positive Energie und Inspiration. Deshalb sind wir letztes Jahr mit allen Autos, die wir finden konnten, gefahren. Alle wollten mit!

Wenn du dein Projekt bei der Maker Faire Hannover präsentieren willst, dann melde dich jetzt über den folgenden Link bei unserem Call for Makers. Ob als privater Maker, Makerspace oder als Unternehmen könnt ihr euch noch bis zum 11. Juni 2023 anmelden. Wir freuen uns auf euch! —pek

maker-faire.de/hannover/call-for-makers

Süße Zahnbürstenroboter auf der Maker Faire Hannover 2022
Süße Zahnbürstenroboter auf der Maker Faire Hannover 2022

Maker Faire Vienna 2023

Nach drei Jahren pandemiebedingter Pause heißt es am 3. und 4. Juni 2023 endlich wieder: „Staunen, Mitmachen, Ausprobieren!“ Die Maker Faire in Wien zählt neben gleichnamigen Veranstaltungen in Paris, Hannover und Rom zu den größten Maker Faires in Europa. 2023 werden 900 Selbermacher, Tüftlerinnen, Kreative und Start-Ups als Aussteller sowie 10.000 Besucherinnen und Besucher in der METAStadt Wien erwartet. Das 4800m2 große ehemalige Fabrikgebäude, in dem Anfang des 20. Jahrhunderts noch Dampfturbinen und Dynamos produziert wurden, wird so wieder zur Kulisse der größten Erfindermesse Österreichs.

In der Wiener METAStadt: Maker Faire mit altem Industrie-Flair, Bild: Klaus Führer
In der Wiener METAStadt: Maker Faire mit altem Industrie-Flair
Bild: Klaus Führer

Makers for Future

Unter dem Motto „Makers for Future“ widmet sich die Maker Faire Vienna 2023 neuen innovativen Ideen und Lösungen für die Gestaltung der Zukunft: Welchen Beitrag können Maker-Projekte zur Bewältigung der großen Herausforderungen unserer Zeit leisten? Ein besonderer Fokus liegt dabei auf dem Thema Circular Economy (Kreislaufwirtschaft).

In diesem Rahmen soll der Schwerpunkt „Let's make fashion last!“ zeigen, welches Potenzial in der Textilindustrie steckt. Und wie viel hier auch global bewirkt werden kann, wenn bei diesem Thema angesetzt wird. Die gute Nachricht: Es findet bei sehr vielen Menschen ein Umdenken statt. Bei Vorträgen, Workshops und Ständen auf der Maker Faire Vienna präsentieren sich Projekte, die sich mit der nachhaltigen Verwendung von Kleidung beschäftigen – dabei geht es um die Organisation von Kleidertausch, es werden neue Kleider aus alten Textilien genäht oder durch Visible Mending repariert und gleichzeitig zum Unikat aufgewertet. Ein zweiter Schwerpunkt ist „Circular ideas for everyone – Impule für Kreislaufwirtschaft“ rund um Ideen und Strategien für Kreislaufwirtschaft im Alltag. So gibt es zu sehen, wie aus entsorgten Lattenrosten Pflanzenständer werden und wie ein innovativer Hocker zu Hause die Mülltrennung attraktiver macht und Platz spart.

Visible Mending: Sichtbares Flicken verwandelt beschädigte Kleidung in einzigartige Stücke., Bild: RESI Slow Fashion
Visible Mending: Sichtbares Flicken verwandelt beschädigte Kleidung in einzigartige Stücke.
Bild: RESI Slow Fashion

Mitmachen!

Anfassen und Ausprobieren wird auf der Maker Faire großgeschrieben. Es gibt viele interessante Mitmachstationen für alle Altersgruppen, aber besonders auch für Kinder, ergänzt um spannende Vorträge und Workshops.

So haben die Teams von Vienna Open Lab und Happylab gemeinsam ein Laborprogramm zum Mitmachen erarbeitet, das die Themenbereiche Wissenschaft und Biohacking vereint. „Biohacking“ oder Do-it-yourself-Biologie meint in diesem Fall selbstgebaute Laborgeräte, die Erwachsene wie Kinder beim familienfreundlichen Mitmachprogramm selbst ausprobieren und dabei knifflige wissenschaftliche Fragestellungen rund um das Thema pH-Wert lösen können. Das Technische Museum Wien schickt wiederum seinen rollenden Maker-space roadLAB zur Maker Faire, einen E-Bus, der mit 3D-Drucker, Lasercutter und Co. ausgestattet ist und mit dem das Museum normalerweise Schulen und andere Bildungseinrichtungen besucht. Auf der Maker Faire können Besucherinnen und Besucher dort kleine Projekte mit Lasercutter, Schneideplotter oder 3D-Drucker umsetzen. Auch in den Bereichen Robotik und Stop Motion kann man selber aktiv werden, bei Workshops von Vienna Hobby Lobby undRoboManiac. Außerdem wird man auf der Maker Faire in Wien an diversen Mitmachstationen Insektenhotels bauen, mit Kunststoff experimentieren, einfache Elektromotoren und Hologramme erschaffen und winzige Möbel aus Verpackungsresten basteln können.

Maker Faire heißt mitmachen: Ein Wochenende lang wird gelötet, programmiert, gehämmert, geschraubt, gesägt, 3D-gedruckt und genäht., Bild: Klaus Führer
Maker Faire heißt mitmachen: Ein Wochenende lang wird gelötet, programmiert, gehämmert, geschraubt, gesägt, 3D-gedruckt und genäht.
Bild: Klaus Führer

Im mobilen Laser-Labyrinth von Jakob Schindler-Scholz, das der Maker während des ersten Lockdowns für seinen vierjährigen Sohn entwickelt hat, können Kinder und wagemutige Erwachsene ihre Geschicklichkeit testen und sich wie Agenten fühlen. Zudem wird es eine von City Games Vienna entworfene Rallye geben: An unterschiedlichen Stationen sollen Kinder und Jugendliche – ganz gemäß dem Motto „Makers for Future“ – Einblick in neue Technologien der Zukunft bekommen. Mit einem vollen Stempelpass hat man dann die Chance auf den Hauptgewinn: einen 3D-Drucker.

Geschicklichkeit ist Trumpf im mobilen Laser-Labyrinth., Bild: Ernst Miesgang
Geschicklichkeit ist Trumpf im mobilen Laser-Labyrinth.
Bild: Ernst Miesgang

Tickets im Vorverkauf

Im Online-Shop (siehe Link unten) kann man bis Ostern 2023 zu günstigen Vorverkaufspreisen Tickets erwerben: Tagestickets kosten jetzt 14,90 Euro (später 20 Euro). Ermäßigte Tickets (unter anderem für Kinder von 6 bis 14 Jahren, Schülerinnen und Schüler und alle ab 65 Jahren) gibt es für 9,90 Euro (später 15 Euro). Familientickets (max. 2 Erwachsene und max. 2 Kinder) sind vorab für 29,90 Euro (statt später 40 Euro) erhältlich. —pek

www.makerfairevienna.com/tickets