Bild: Clement Lauwaert, unsplash.com; Montage: Mac & i
1 Aktivitätsziele verfolgen und individualisieren
Nicht zu viel sitzen, nach Möglichkeit Sport treiben und in jedem Fall mehr bewegen – dazu wollen drei Fortschrittsringe motivieren, die sich im Idealfall bis Tagesende schließen.
Das zur gleichnamigen App gehörige Ziffernblatt „Aktivität“ animierte schon auf der ersten Apple Watch seine Träger mit drei Fortschrittsringen, langes Sitzen durch Aufstehen zu unterbrechen, sich generell mehr und nach Möglichkeit 30 Minuten am Tag aktiv zu bewegen. Dabei erwartet Apple keine Höchstleistungen: Die Watch schließt den grünen Ring, der den Fortschritt von „Trainieren“ visualisiert, bereits nach einem halbstündigen Spaziergang, wenn man ihn mit dem Workout-Modus „Gehen outdoor“ aufzeichnet. Das Stehziel, dessen Fortschritt der blaue Ring wiedergibt, erreicht, wer täglich in 12 Stunden oder mehr nicht nur sitzt, sondern für mindestens eine Minute aufsteht und sich bewegt. Helfen kann hierbei die stündliche „Erinnerungen zum Stehen“, die man unter „Einstellungen > Aktivität“ aktiviert. Der rote Ring füllt sich parallel dazu mit den im Tagesverlauf zumindest rechnerisch verbrauchten Kalorien. Die Ziele können Sie auf der Watch anpassen, indem Sie die App Aktivität öffnen und ganz nach unten zu „Ziele ändern“ scrollen. Die App zeigt Ihnen auch den wöchentlichen Fortschritt an, ebenso wie die iPhone-App Fitness, in der Sie darüber hinaus die durchgeführten Workouts und Achtsamkeitsübungen finden.
2 Vorhofflimmern erkennen und EKG aufzeichnen
Das 1-Kanal-EKG der Watch dauert etwa 30 Sekunden und kann Vorhofflimmern erkennen, ein Signal für ein erhöhtes Schlaganfallrisiko.
Der optische Herzsensor der Watch misst bei aktivierter Handgelenkerkennung (Seite 38) rund um die Uhr die Pulsfrequenz. Die Watch achtet auf ungewöhnlich niedrige oder hohe Frequenzen und berücksichtigt dabei, ob der Nutzer gerade trainiert oder ob er zumindest in den letzten 10 Minuten inaktiv war. Entsprechende Benachrichtigungen können Sie auf jeder Watch einschließlich der SE-Modelle beim ersten Öffnen der Herzfrequenz-App auf der Watch aktivieren und später unter „Einstellungen > Herz“ anpassen, sowohl auf der Watch als auch in der Watch-App auf dem iPhone.
Einen Herzinfarkt kann die Watch nicht diagnostizieren, wohl aber das sogenannte Vorhofflimmern (AFib, Atrial Fibrillation), das mit einem erhöhten Schlaganfallrisiko einhergehen kann. Dazu überprüft sie von Zeit zu Zeit den Rhythmus des Pulsschlags auf Unregelmäßigkeiten. Mit einem 1-Kanal-EKG, das mit Ausnahme der beiden SE-Generationen alle Modelle seit der Serie 4 aufzeichnen können, lassen sich Vorhofflimmern oder Aussetzer erkennen oder ausschließen. Die Aufzeichnung können Sie mit Datum und Uhrzeit als PDF aus der Health-App exportieren, um sie mit einem Arzt zu besprechen. Die Qualität des CE-zertifizierten EKG haben wir uns bereits für eine Apple Watch 4 von Prof. Dr. Christian Veltmann in seiner Zeit als Experte für Herzrhythmusstörungen und EKGs an der Medizinischen Hochschule Hannover bestätigen lassen (Mac & i 3/2019, S. 132 ).