c't 7/2024
S. 122
Test & Beratung
Linux-Desktopumgebung

Frisches Plasma

Die Linux-Desktopumgebung KDE Plasma erneuert mit Version 6 ihre Basis

Mit Plasma 6 hat das KDE-Team seine Desktopumgebung modernisiert, ohne sie auf den Kopf zu stellen. Viele Änderungen betreffen den Unterbau und machen den Plasma-Desktop fit für die Zukunft. So wird eine spielerische Retro-Funktion zur augenfälligsten Neuerung.

Von Keywan Tonekaboni

Bislang gab es alle vier Monate ein neues Release, aber für Plasma 6 hat sich das KDE-Team ein ganzes Jahr Zeit genommen. Herausgekommen ist das Megarelease, das neben Plasma 6 auch die KDE-Bibliotheken Framework 6 und die App-Sammlung Gear 24.02 enthält. Somit gibt es erstmals seit knapp zehn Jahren wieder ein Major Release, wobei in der vergangenen Dekade Plasma 5 schon fortlaufend weiterentwickelt wurde.

Radikale Änderungen sollte man von Plasma 6 dennoch nicht erwarten, denn mit den grundlegenden Konzepten der Desktopumgebung scheinen Entwickler und User gleichermaßen zufrieden zu sein. Hauptsächlich ging es bei Plasma 6 um den Umstieg auf Qt 6, sowie eine verbesserte Unterstützung von Wayland. Qt ist das GUI-Toolkit und die Softwarebibliothek, auf der KDE aufbaut, Wayland die moderne Linux-Grafikarchitektur, welche immer mehr den veralteten Displayserver X.org ablöst. Es sei ihre Absicht, dass viele Anwender die Änderungen nicht unbedingt wahrnehmen oder gar daran Anstoß nehmen, schreiben die KDE-Entwickler in den Release Notes. Die Nutzer profitieren aber von zahlreichen gefixten Bugs, besserer Performance und mehr Sicherheit. Durch den Wechsel auf Qt 6 und den Fokus auf Wayland soll KDE Plasma zukunftsfest werden.

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