c't 6/2024
S. 60
Titel
Apple Vision Pro: Vergleich mit Meta Quest 3

Realitätscheck

Vergleich: Apple Vision Pro und Meta Quest 3 im Alltag

Die Apple Vision Pro fürs Arbeiten, die Meta Quest 3 für Spiele? So einfach ist es nicht. Wir haben im Alltag getestet, welche VR-Brille sich für welche Anwendung eignet. Und nicht immer hatte das teure Apple-Gerät die Nase vorn.

Von Jan Philipp Wöbbeking

Ob Apple Vision Pro für vermutlich 4000 Euro oder Meta Quest 3 ab 550 Euro, technisch gesehen sind beide Headsets VR-Brillen, die das von Frontkameras und Sensoren erfasste Bild mit Computergrafik ergänzen. Meta preist die Quest 3 zwar als eierlegende Wollmilchsau für VR-Spiele, Produktivität und soziale Treffpunkte wie Horizon Worlds an, doch bislang dominieren Gaming- und Fitness-Apps [1]. Apple hingegen sieht die Vision Pro als räumlichen Computer (Spatial Computer), auf dem sich vor allem herkömmliche 2D- und 3D-Inhalte und iPad-Apps im Raum verteilen. All das ohne störendes Pixelraster wegen des Micro-OLED-Displays.

Das Headset als Arbeitsgerät

Anders als die Quest 3 ist die Apple Vision Pro also ganz auf Arbeiten und Multitasking ausgerichtet. Während Meta mit kleinen Fortschritten wie drei Browserfenstern oder der Nutzung von YouTube während eines Spiels wirbt, ist Apple schon viel weiter. Nutzer der Vision Pro verteilen und skalieren virtuelle Monitore nach Belieben in der Wohnung. Sie platzieren etwa drei Safari-Fenster über einem Monitor, öffnen daneben E-Mails oder setzen ein räumlich pumpendes Herzmodell für Medizinstudenten auf den Couchtisch. Zoom, Microsoft Teams oder einzelne Facetime-Gesprächspartner lassen sich sogar ins Zimmer nebenan ziehen, solange das WLAN mitspielt. Die anderen Fenster verharren in ihrem Raum und bleiben dort, bis man sie an einem anderen Ort platziert – sogar mit einem passenden Schatten darunter. Anders als bei Meta ist zu Beginn nicht einmal eine Raumeinrichtung nötig. Stattdessen aktualisiert sich das über die Umgebung gelegte Drahtgitter fortlaufend.

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