c't 6/2024
S. 130
Wissen
Open-Source-KI
Bild: LAION

Offene KI für alle

Das Netzwerk LAION erzeugt generative KI-Modelle frei und transparent

Hinter LAION (Large-scale Artificial Intelligence Open Network) steht ein Verein nach deutschem Recht und zugleich ein internationales Netzwerk von Freiwilligen, das innerhalb von drei Jahren die Forschung an generativer KI stark beeinflusst hat. Offene Datensätze und offener Quellcode sollen Anwender großer Sprach- und Bildmodelle beflügeln.

Von Arne Grävemeyer

Als OpenAI im Januar 2021 erstmals seinen Bildgenerator Dall-E ankündigte, regte sich Widerspruch in der Open-Source-Gemeinde. Das US-Softwareunternehmen hatte bereits mit seinen Sprachmodellen der GPT-Reihe für Furore gesorgt und stellte nun ein Modell vor, das Bilder einzig aufgrund eines Beschreibungstexts anfertigen konnte. Aber abgesehen von diesen bisher unvorstellbaren Funktionen erfuhr man fast nichts darüber. Nicht, welche Daten im Training verwendet worden waren, und nicht, wie der Code aussah. Das Modell stand zunächst nicht einmal für Tests zur Verfügung und später nur gegen Bezahlung. Das war die Geburtsstunde von LAION (Large-Scale Artificial Intelligence Open Network).

Der gemeinnützige Verein mit Adresse in Hamburg hat bis heute viel erreicht. Mitglieder und Unterstützer trainierten und veröffentlichten quelloffene openCLIP-Modelle. Ebenso wie CLIP von OpenAI sind auch die Mitglieder der openCLIP-Produktfamilie Sprach-Bild-Modelle mit Funktionen zur Bilderkennung und -analyse. Sie können dazu dienen, Objekte in Bildern zu finden, Bildszenen zu segmentieren und Bilder zu beschriften. Nicht nur viele Forschungsgruppen nutzen diese offenen Modelle, auch das US-Unternehmen Stability AI nutzte openCLIP, um den Bildgenerator Stable Diffusion zu entwickeln.

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