c't 6/2024
S. 10
Leserforum

Leserforum

Zu Lasten der Mieter

Was der Wegfall des Nebenkostenprivilegs bedeutet und wie Sie davon profitieren, c’t 5/2024, S. 18

Ich bin erstaunt, wie es gelingt, eine so kurzsichtige und meines Erachtens lobbygetriebene Regelung als „mieterfreundlich“ zu vermarkten. Kabelanschlüsse in Mehrfamilienhäusern waren bislang die günstigsten und einfachsten Varianten, an einen Fernsehanschluss zu kommen. Ich weiß, wovon ich spreche, da ich Eltern und Schwiegereltern in entsprechenden Situationen habe.

Nun verdonnert man die Vermieter, in eine feste Verkabelung pro Wohnung einzugreifen, individuelle Verträge abzuschließen und dann jedes Jahr auszurechnen, was der Sammelanschluss für die verbleibende Zahl der ihn nutzenden Mieter kostet. Diese werden in Anbetracht der dann höheren Umlagen bald feststellen, dass das Ganze nicht mehr so viel günstiger ist als DVB T2 oder ähnliches. Letztlich werden viele Vermieter dieses Angebot einfach fallen lassen beziehungsweise den großen Kabelanbietern ein individuelles Verkabelungsmanagement überlassen, das diese dann zum drei- bis vierfachen Preis pro Wohnung anbieten.

Für jüngere Menschen wird es vielleicht keinen großen Unterschied machen, da ist Netflix und YouTube ohnehin wichtiger. Aber für einen Großteil der älteren Mieter entfällt künftig die einfachste und günstigste Variante eines Fernsehanschlusses. Und wir Kinder und Schwiegerkinder haben dann noch eine Servicefunktion mehr.

halweg Forum

Im Mietvertrag zugesichert

In unserer Wohnanlage ist im Vertrag mit dem Kabelanbieter auch die gesamte Kabel- und Netzinfrastruktur enthalten, also bis zur Antennenendose in jeder der 43 Wohnungen. Sollte also auch nur einer der Mieter kündigen, würde der Dienstleister laut Hausverwaltung seinen Vertrag nicht aufrechterhalten (er schließt keinen Teilvertrag mit einzelnen Parteien).

Ich müsste also meinem Mieter die Nutzung der Kabeldose (und sei es auch nur fürs Radio) untersagen. Wenn der Mieter mit seinem Gerät nämlich eine Störung der Hausverkabelung verursachen würde, müsste ich dann die Kosten des Verursachers zur Fehlersuche und Beseitigung selbst tragen.

Und was passiert, wenn von diesen 43 Parteien nun vielleicht nur noch fünf darauf bestehen, den Kabelanschluss weiter benutzen zu wollen? Schließlich haben sie dieses (miet-)vertraglich ja zugesichert.

Name der Redaktion bekannt Mail

AdDocker

Adblocker fürs Netz: Starthilfe und Tipps zu Pi-hole und AdGuard Home, c’t 5/2024, S. 64

Ich habe einen Homeserver (Intel N100 Prozessor), auf welchem Ubuntu Server 22.04 LTS läuft (früher mal Gentoo, beides ist eine gute Wahl). Ich habe einfach Docker installiert und das Pi-hole-Docker-Image gepullt. Mit Portainer (Container-Management-Software, Anm. d. Red.) verwalte ich meine Container. Läuft sehr gut. Ich habe auch noch einige interne Domains im Pi-hole (zum Beispiel zur Fritzbox oder zu Portainer) hinterlegt. Unter anderem für solche Dinge nutze ich dann Caddy als Reverse Proxy (aber das ist ein anderes Thema).

Arcardy Forum

Durchsatzschätzung

Durchsatzmessungen für Internetstrecken, c’t 5/2024, S. 142

Ich mache wiederholt fünf verschiedene Internet-Speedtests und bekomme gefühlt 17 unterschiedliche Ergebnisse. Manche kommen nahe an das Tarif-Maximum meines Glasfaseranschlusses heran (1000 Mbit/s up, 500 Mbit/s down). Manche zeigen weniger als die Hälfte. Wenn ich Pech habe, gerate ich an einen Server, der gerade in Wartung ist (oder etwas anderes). Der liefert dann unterirdisch schlechte Werte.

Letztlich will ich ja nur wissen, ob meine Leitung und meine Geräte in Ordnung sind. Also nehme ich für jeden Wert (Up, Down, Ping) den Besten – in der Hoffnung, dass die angezeigten Werte nicht mit einem Skalierungsfaktor versehen sind. Wenn diese Bestwerte in etwa meinen Tarifwerten entsprechen, denke ich, es ist alles okay.

PeteM92x Forum

Alles ein ÖV

Von Öffi bis DB Navigator: Eine Marktübersicht zu ÖPNV-Apps, c’t 4/2024, S. 106

Als Neu-Schweizer (gebürtiger Deutscher) kann ich mir folgenden „Fun Fact“ nicht verkneifen: Dass in der Schweiz der öffentliche Verkehr schon seit vielen Jahren, nein, seit Jahrzehnten, extrem gut vernetzt ist, merkt man sogar an der Sprache: Bei uns gibt es nicht „die Öffis“, sondern nur „den ÖV“.

Ingo Rau Mail

Unkompliziertes Adminleben

Kernel-Entwickler drücken freie Grafiktreiber durch, c’t 4/2024, S. 124

Mein Bereich ist primär die Serveradministration und auch da ist „Wie jetzt, Treiberdiskette?“ – wie noch um die Jahrtausendwende unter Windows üblich – ebenso wenig ein Thema wie das Nachinstallieren von zum Beispiel „Vmware-Tools Treibern“, um die unnötige Hardwareemulation von NICs und HBAs zu umgehen.​

Dank dem „Wir schauen auf den Chip und interessieren uns nicht dafür, wer den Chip auf die Platine gelötet hat.“ hat Linux spätestens mit dem Aufkommen von PCI schon recht früh gezeigt, wie unkompliziert das Adminleben sein kann.​

Patrik Schindler Mail

Die ersten 100 Tage

E-Rezept legt Fehlstart hin, c’t 3/2024, S. 16

Wir sind ein großes medizinisches Versorgungszentrum, das bereits Tausende E-Rezepte ausgestellt hat, und ich möchte Ihren Artikel aus unserer Sicht kommentieren. Geben Sie dem E-Rezept, den Praxen und den Apotheken mal 100 Tage, die man auch jedem Politiker einräumt, der neu anfängt. Die meisten E-Rezepte funktionieren inzwischen einwandfrei und die Patienten erhalten ihre Medikamente auch in der Apotheke. Der Patient hat ein Recht auf Papier, aber wir schaffen es im Sinne der Nachhaltigkeit, über 95 Prozent der Patienten papierlos zu verabschieden. Denn das alte A6-Formular wird beim E-Rezept zu A5 oder sogar A4.

Was im Praxisablauf sehr stört, ist die Zeit, die benötigt wird, um erstens das E-Rezept bis zur Stapel- oder Komfortsignatur zu bekommen und zweitens die Signatur durchzuführen. Insgesamt dauert dieser zweigeteilte Vorgang sicher 20 bis 30 Sekunden, bis das Rezept weg, also in der Cloud ist. Beide Prozesse nutzen über den Konnektor diverse Abfragen nach Zertifikatsgültigkeiten et cetera, was einfach zu viel Arbeitszeit der Mitarbeiter und Ärzte in Anspruch nimmt.

Da helfen dann auch keine Stapel- oder Komfortsignaturen, die letztlich nur Bündelungen von Einzelsignaturen sind. Wenn man 50 Rezepte en bloc mit der Stapelsignatur signiert, dann dauert das eben 50-mal x Sekunden, während das Praxisverwaltungsprogramm auf dem Rechner des Arztes blockiert ist. Das „entschleunigt“ tatsächlich den Workflow auf Kosten der Stressresistenz. Komfortsignatur und Stapelsignatur funktionieren übrigens auch in Kombination.

Ich möchte aber mit einem Vorurteil aufräumen: Der Arzt gibt mit der Komfortsignatur nicht 250 Signaturen im Voraus frei. Dann könnte plötzlich jeder nichtärztliche Mitarbeiter Rezepte mit diesen freigegebenen Signaturen signieren. Der Arzt erspart sich mit der Komfortsignatur lediglich die ständige PIN-Eingabe an einem Kartenterminal. Für die Signatur hat er natürlich einen wie auch immer gearteten Token, sei dieser biometrisch, passwortgeschützt oder sonst wie gesichert, um die Signatur auszulösen.

Die E-Rezept-App der Gematik zum Laufen zu bringen, ist selbst für technikaffine Menschen erstaunlich kompliziert. Aber wenn es dann läuft, lernt man die Vorteile zu schätzen, weil sich damit auch die Versichertenkarten für Oma, Opa und (Schwieger-)Eltern freischalten lässt, für die man dann einfach die Medikamente in der Apotheke abholen kann, ohne vorher die Versichertenkarten abholen zu müssen.

Gangolf Backus Mail

Ergänzungen & Berichtigungen

GUI für macOS

Das Open-Source-Tool Zint kann 145 unterschiedliche Bar- und 2D-Codes offline generieren, c’t 5/2024, S. 85

Anders als im Artikel angegeben, kommt Zint doch mit einer GUI für macOS. Die Anleitung dazu versteckt sich in README.macos ganz unten.

App für Mitarbeiter

Warum es so viele ÖPNV-Apps gibt, woher sie ihre Daten nehmen und wie die Zukunft der Tarifzonen aussehen könnte, c’t 5/2024, S. 132

Die im Artikel genannte App PROFILapp ist das digitale Format des BVG-Mitarbeitermagazins und nur für Angestellte der Berliner Verkehrsbetriebe zugänglich. Die übrigen vier genannten Apps sind hingegen wie angegeben für Kunden der BVG nutzbar.

Wir freuen uns über Post

Fragen zu Artikeln

  • Bitte senden Sie uns Ihre Fragen per E-Mail an die Adresse des Redakteurs, die am Ende des Artikels steht.

Kommentieren