c't 4/2024
S. 30
Aktuell
Zukunft des Bargelds
Bild: Monika Skolimowska / dpa

Karte, Handy, Cash?

Bundesbank stellt drei Zukunftsszenarien für Bargeld vor

Bargeld ist auf dem Rückzug, elektronische Zahlungsverfahren breiten sich aus. Eine Bundesbank-Studie beschreibt, wie wir wohl 2037 zahlen. Sie zeigt auch, dass Digitalisierung nicht zwangsläufig gut für die Gesellschaft wäre.

Von Markus Montz

Mit drei Szenarien will eine Bundesbank-Studie Anhaltspunkte liefern, wie Menschen im Jahr 2037 bezahlen und welche gesellschaftlichen Folgen das haben könnte. Die beauftragten Experten der VDI/VDE Information und Technik und der Sinus Markt- und Sozialforschung entwerfen darin eine hyperdigitale Bezahlwelt, in der Bargeld durch elektronische Verfahren ersetzt worden ist. Sie konzipierten aber auch eine Bargeld-Renaissance, in der das Bargeld bewusst neben seinen digitalen Pendants bestehen bleibt. Eine dritte, hybride Bezahlwelt zeigt, wie Bargeld durch Passivität langsam verschwindet.

Die Grundlage der Szenarien bildeten zehn Schlüsselfaktoren. Zu ihnen zählt, ob Menschen weiterhin unkompliziert an Bargeld kommen oder ob der Einzelhandel verstärkt auf Kartenzahlung, Bezahlsysteme und den Onlinehandel setzt. Auch das Ausmaß von Cyberkriminalität und internationalen Krisen beeinflusst laut der Studie Bezahltrends. Ebenso Einstellungen: Vertrauen die Menschen dem Staat und seinen Institutionen? Wie stehen sie zu Zahlungsdienstleistern und zum gesellschaftlichen Wert von Bargeld an sich? Dass Bargeld als krisenfest gilt und digital weniger affinen Menschen Teilhabe ermöglichen soll, muss schließlich keine Mehrheitsmeinung bleiben.

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