c't 4/2024
S. 152
Praxis
Roland-Synthesizer MT-32 emulieren

Behagliche Synthie-Sounds

Retro-Synthesizer Roland MT-32 mit Raspberry Pi nachgebaut

Die Musik von Retro-Point-&-Click-Adventures wie „Monkey Island“ klingt erst mit hochwertigen MIDI-Sounds richtig gut. Das kann ein Raspi übernehmen, der den Roland-Synthesizer MT-32 emuliert.

Von Dennis Schirrmacher

Als Computerspiele das Licht der Welt erblickten, quäkte Musik noch monofon aus den Mini-Lautsprechern des PC-Gehäuses. Das klang schrecklich und hat den Spielspaß fühlbar gemindert. Erst dedizierte Soundkarten und qualitativ hochwertige MIDI-Soundbänke verbesserten die Wiedergabegüte.

Retro für die Ohren

Retro-Computerspiele wie „Monkey Island“ spielen Musik nicht aus WAV-Dateien ab, sondern über MIDI-Befehle, die Instrumente und Klänge aus einer Soundbank wiedergeben. Wie ein Instrument klingt, legt nicht der MIDI-Befehl fest, sondern die jeweilige Soundbank. Die Musikinstrumente der Standardbibliotheken der Soundkartenhersteller von AdLib und SoundBlaster klingen allerdings unnatürlich und seelenlos. Hier kommt Rolands MIDI-Synthesizer-Modul MT-32 ins Spiel, den sie mit etwas Aufwand mit einem Raspberry Pi und der freien mt32-pi-Software emulieren können. Der MT-32 verfügt über 128 Synthesizer- und 30 Rhythmusklänge, die mit ihren charakteristischen Klangfarben (Timbre) und einem digitalen Nachhalleffekt eine wohlige Atmosphäre erzeugen (zu hören über ct.de/y99z).

Kommentieren