c't 4/2024
S. 116
Wissen
Smart Toys

Liebhaben auf Entfernung

Smarte Plüschtiere: Mit dem Web verbunden, aber ohne Spionagefunktion

Manche Spielzeuge mit Online-Anbindung bedrohen die Privatsphäre von Kindern. Ein Projekt mitteldeutscher Hochschulen und der Kösener Spielzeug Manufaktur entwickelt andere digitalgestützte Kuscheltiere: Sie sollen per Datenleitung emotionale Nähe zwischen Menschen schaffen, ohne Persönliches auszuspionieren.

Von Arne Grävemeyer
Ein Plüschtierpaar: Mit Sensoren und Aktoren ausgestattet, könnten solche Knuddeltiere zwei Menschen übers Internet emotional verbinden., Bild: Kösener Spielzeug-Manufaktur
Ein Plüschtierpaar: Mit Sensoren und Aktoren ausgestattet, könnten solche Knuddeltiere zwei Menschen übers Internet emotional verbinden.
Bild: Kösener Spielzeug-Manufaktur

Kuscheltiere mit Mikrofon oder gar mit einer Kamera im Spielzimmer? Da läuten bei Datenschützern die Alarmglocken. 2017 beispielsweise warnte die Bundesnetzagentur vor dem blonden Püppchen My Friend Cayla, die nicht nur mit Mikrofon und Sprachausgabe ausgestattet war, sondern auch einen Internetzugang über das private WLAN einforderte. Erst mit Zugriff auf zentrale Server funktionierte die Spracherkennung und das Kind konnte sich mit Cayla unterhalten. Mit der Aufnahmefunktion handele es sich bei der Puppe um ein „verstecktes Spionagegerät“, das in Deutschland verboten sei, informierte die Netzagentur. Zugleich warnte die Behörde die Eltern: Sie seien in der Pflicht, „die Puppen unschädlich zu machen“.

Bereits 2015 erntete die Hello-Barbie von Mattel und Toytalk den Big Brother Award. Diese Barbie antwortete schon auf Sätze und zeichnete dabei Gespräche in der Cloud auf. Überdies erhielten die Eltern einen täglichen Report darüber, was ihr Kind mit seinem Püppchen besprach.

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