c't 4/2024
S. 10
Leserforum

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Ziemlich niedrig

Grüner Strom: Öko-Overkill, c’t 3/2024, S. 3

Sie schreiben in Ihrem Standpunkt „... importierte Deutschland nur 2,3 Prozent des hierzulande verbrauchten Stroms aus dem Ausland“. Mir kommt die Zahl ziemlich niedrig vor und ich möchte sie gerne nachvollziehen. Deshalb würde ich gerne nachfragen, auf welche Quelle Sie sich hier beziehen?

Fj18, Mail

Die Zahlen dazu finden Sie in der Studie „Die Energiewende in Deutschland: Stand der Dinge 2023“ auf Seite 41: Bruttostromverbrauch 523 TWh, Stromhandelssaldo –11,7 TWh. Die Nettoimporte betrugen 2023 in Deutschland also 2,237 Prozent vom Bruttostromverbrauch.

Deindustrialisierung

Was Sie im ersten Absatz des Leitartikels bejubeln, ist zu großen Teilen die Deindustrialisierung Deutschlands. Abgesehen davon, dass ich den Zahlen des Fraunhofer ISE nur 1,9 Prozent Importsaldo entnehme, war die Last im Netz 5,4 Prozent geringer als 2022, sodass wir rund 7,3 Prozent von der Selbstversorgung einer gesünderen Volkswirtschaft entfernt waren.

Selbstverständlich kann man die Industrie des Landes verweisen und deren Produkte mit schlechterer Umweltbilanz bei niedrigeren Löhnen importieren, aber man sollte das dann auch kommunizieren. Zumindest den Bilanzen internationaler Großkonzerne täte es gut.

Dr. G. Perthen Mail

Die Zahlen zum Download: ct.de/y8p2

Nachtankbar

Leserbrief „Schlechteres Bild“, c’t 3/2024, S. 10

Wir setzen in der Firma seit drei Jahren zwei Hyundai Nexo und einen Toyota Mirai im Alltagsdienstreisebetrieb mit vielen verschiedenen Fahrern ein. Wir können bestätigen, dass die Fahrzeuge auch bei 90 Prozent und mehr Füllstand nachtankbar sind. Wir tanken vorrangig in Meerane. Zumindest die dortige H2-Mobility-Anlage kann auch problemlos größere Mengen abgeben. Wir haben uns, um dies zu testen, mit unseren und weiteren Wasserstofffahrzeugen verabredet und 23 kg Wasserstoff durch mehrere Tankvorgänge unmittelbar hintereinander entnommen, ohne dass es zu einer Verzögerung gekommen wäre.

Hartmut Schimmel Mail

Keine Probleme gehört

E-Rezept legt Fehlstart hin, c’t 3/2024, S. 16

Sie haben offensichtlich keine Ahnung, wie wichtig und aufwandserleichternd das E-Rezept für Menschen ist, die regelmäßig mehrere Rezepte von mehreren Ärzten erhalten und einlösen müssen.

Ihre technischen Anmerkungen sind mir verständlich, aber für die betroffenen Patienten unbedeutend. Sie rechnen leider Einzelfälle zu generellen Problemen hoch. Ich habe aus meinem teilweise hochbetagten Bekanntenkreis jedenfalls keine Probleme wegen des E-Rezepts gehört.

Detlev Fritsche Mail

Unsere Einschätzung als Fehlstart basiert nicht auf Einzelfällen, sondern auf einer Umfrage bei 450 Apotheken. Außerdem befragten wir einige Arztpraxen, die unisono von Problemen berichteten.

Neues Auto kaufen

Risiko Cloudabschaltung: Wenn einwandfreie Hardware plötzlich nutzlos wird, c’t 3/2024, S. 18

Davon sind nicht nur einfache Smart-Home-Geräte betroffen, auch komplexe Funktionen in Fahrzeugen, die beim Kauf einwandfrei funktionieren, werden auf einmal gekappt. So geschehen bei meinem Mini Cabrio, eine John-Cooper-Works-Ausführung mit dem größten Navigations-Entertainment-Paket, das man 2016 kaufen konnte.

Mit dabei eine App fürs iPhone, die die Brücke von meinem Kalender zum Navi schlug: War der Ort im Kalendertermin eingetragen, dann musste ich mein iPhone im Auto nur anstecken und das Navi schlug mir die Adresse des Kalendertermins als Ziel vor.

Das habe ich reichlich genutzt, bis die Server für die App Ende 2020 abgeschaltet wurden. Ja, es gibt eine neue App, aber die unterstützt nur Fahrzeuge ab April 2018. Antwort des Supports, was ich tun soll, um die Adressübergabe weiterhin zur Verfügung zu haben: „Neues Auto kaufen.“

Christian Pohle Mail

Hardwaremüll produzieren

In meinen Augen sind Clouds nur ein Teil des Problems. Ich besitze aktuell einen PC aus 2013. Dieser lief ursprünglich mit Windows 8, jetzt Windows 10. Ebenso besitze ich zwei alte HP-Notebooks mit Windows 10. Alle drei Geräte sind aber nicht mehr Windows-11-kompatibel – jedoch technisch einwandfrei. Die softwarebasierte Obsoleszenz schlägt 2025 richtig in den Privathaushalten auf. Da sind Clouddienste ein kleiner Teil des Problems.

Mein PC hat beispielsweise noch eine Fritzcard-ISA, mit der ich mir die Anrufe an der Opencom131 (hinter Fritzbox 7590) anzeigen lasse. Das Tool ist sogar noch älter und hatte mir schon unter Windows95 und 2000 die Anrufer signalisiert. Gut, man mag mir sagen, die meisten haben keine solch speziellen Anforderungen – aber der Hardwaremüll, der produziert wird, ist einfach nur krass. Die wenigsten werden die Windows-10-Geräte mit Linux weiter betreiben.

Frank Widmaier Mail

Zum Nachteil des Kunden

Vodafone will ohne Leistung kassieren, c’t 3/2024, S. 50

Ihren Satz „Vodafone hat mitunter Schwierigkeiten zum Nachteil der Kunden“ kann ich nicht unkommentiert stehen lassen. Richtiger heißt es „Vodafone macht gerne Schwierigkeiten zum Nachteil der Kunden“.

Es ist schon ein paar Jahre her, als bei meinem DSL-Anschluss die Übertragungsrate einbrach. Über Jahre war dieser Anbieter nicht imstande, mir die vertraglich zugesagte Bandbreite von 16 Mbit/s zu liefern. Abgesehen von mehreren Totalausfällen maß ich mit meiner Fritzbox Werte zwischen 470 kbit/s und 2 bis 8 Mbit/s – weit entfernt von der vertraglichen Datenrate. Mit dem Wechsel zur Telekom sind diese Probleme nun beseitigt. Und auch bei diesem Wechsel hat Vodafone wieder übel getrickst und versucht, meinen gekündigten Vertrag hinterrücks zu verlängern.

Manfred Stibaner Mail

Unsägliche Müllberge

Zahlen, Daten, Fakten: Greenwashing, c’t 3/2024, S. 122

Jede erwerbswirtschaftliche Unternehmung ist darauf ausgelegt, Gewinn zu erzielen. In der westlichen Welt ist dabei Wachstum relevant – ob man das mag oder nicht: Wer nicht wächst, wird von selbst obsolet. Für jedes produzierende Unternehmen gilt also: Wachstum bedeutet mehr Produktion und damit auch mehr Ressourcenverbrauch. Die Unternehmensziele sind wegen Wachstumsanforderungen konträr zu jeglichen Nachhaltigkeitszielen.

Diesen Kreis zu durchbrechen, bedarf es eigentlich nur geringen gesetzgeberischen Aufwands. Einfachste Möglichkeit: deutlich längere Gewährleistungen ohne Beweislastumkehr, vor allem bei allen Gütern mit hohem Ressourcenverbrauch. Dann ergibt es keinen Sinn mehr, Autos, TVs, Notebooks oder sonstige Hardware mit herstellerseitigem Cloudzwang auf den Markt zu bringen, die nur für eine Lebenszeit designt wurden, die einen Bruchteil des ökologisch sinnvollen Zeitraums beträgt.

Dann würde nebenbei auch sehr viel billiger Wegwerfkram verschwinden, der für unsägliche Müllberge verantwortlich ist. All das ist in der IT leider heute noch üblicher als vor der Jahrtausendwende.

Martin Groß Mail

Selbst-Scan scheitert

Das eigene Notfallsystem bauen, c’t 2/2024, S. 16

Mein PC bootet ins c’t-Notfall-Windows, aber beim Durchlauf jedes Virenscanners gibt es reproduzierbar Bluescreens, getestet auf zwei Laptops mit AMD-Prozessoren. Woran kann es liegen?

Shockwave Forum

Beim Nachstellen fiel auf, dass wir eine „Selbstverständlichkeit“ in den Artikeln nicht thematisiert haben: Wir schalten bei den Tests den Scan auf den Laufwerken des Notfallsystems (B:, X:, Y:) aus. Einige Scanner scheinen es nicht zu vertragen, wenn sie auf die Laufwerke des Notfallsystems losgelassen werden und führen im Extremfall wohl auch zu Bluescreens.

Keine Zeitlücke

Probleme lösen mit dem Notfall-Windows, c’t 2/2024, S. 24

Mein Anliegen betrifft die Gültigkeit der Spezialversion Drive Snapshot 2024. Während die 2023er-Version bis 31.01.2024 läuft, endet die neue 2024er-Version bereits am 31.12.2024. In den letzten Jahren bindet die c’t die jeweils neuen Snapshot-Jahreslizenzen an den Bau des c’t-Notfall-Windows. Dieses Projekt ist für DIY-Admins nicht ohne, weshalb vorsichtige Leser bis zum zugehörigen FAQ-Artikel im Folgeheft erst mal nur im Forum mitlesen und erst dann selbst den Bau riskieren.

Alle, die Drive Snapshot gerne für Image-Backups einsetzen, benötigen folglich die Veröffentlichung der Version 2025 des Notfall-Windows einen Monat vorher, also ungefähr Ende November 2024, wenn man keine Zeitlücke riskieren möchte, während der man ohne den Snapshot-Imager dasteht.

Rudolf Buhtz Mail

Das c’t-Notfall-Windows erscheint regelmäßig im groben Abstand eines Jahres. Mit Drive Snapshot können Nutzer des Systems vor Reparaturversuchen Images ziehen. Diese lassen sich unbegrenzt zurückspielen. Falls Sie Drive Snapshot für regelmäßige Backups einsetzen, sollten Sie eine Lizenz erwerben.

Ergänzungen & Berichtigungen

Crypto-Modul für Grub 2​

Linux-Installationen nachträglich verschlüsseln, c’t 3/2024, S. 150

Für neuere Versionen des Bootloaders Grub gibt es das Modul cryptomount, das LUKS-Partitionen entschlüsseln kann. Die Distribution Manjaro etwa nutzt Grub 2.12 mit diesem Modul, um Linux verschlüsselt ohne separate Bootpartition zu installieren. Allerdings funktioniert das nicht mit aktiviertem Secure Boot und die Passphrase muss mit US-Tastatur-Layout eingegeben werden. Der beschriebene Weg über eine unverschlüsselte Bootpartition und Entschlüsselung durch die Initrd mit der zuvor ausgewählten oder einer wählbaren Tastaturbelegung ist derzeit State of the Art.

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Fragen zu Artikeln

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