c't 3/2024
S. 82
Test & Beratung
PDF-Betrachter mit Sprach-KI

Foxit fragt ChatGPT

Foxit hat seinen Reader und Editor mit ChatGPT verbandelt. Der KI-Assistent hilft, den Inhalt von Dokumenten zu verstehen, und referenziert die Quellen im Text. Bisweilen kommt er allerdings ins Stolpern.

Eine Sprach-KI ist die natürliche Verbündete des PDF-Betrachters: Sie kann helfen, anspruchsvolle oder sehr umfangreiche Abhandlungen zu verstehen und intuitiver mit Dokumenten zu arbeiten. Der KI-Assistent des kostenlosen Foxit Reader will genau damit dienen. Er fasst Dokumente zusammen, beantwortet detaillierte Fragen zum Inhalt, übersetzt markierte Bereiche in andere Sprachen, korrigiert Grammatik- und Rechtschreibfehler oder formuliert Kompliziertes in einfacherer Sprache. Die Technik dahinter stammt nicht von Foxit selbst, sondern von OpenAI: Der Reader leitet die Anfragen an den Azure OpenAI Service weiter, genauer an ChatGPT 3.5.

Das Angebot beschränkt sich auf 100 zusammengefasste Seiten pro Monat und 50 Anfragen pro Tag, wobei jede Anweisung maximal 2000 Zeichen haben kann; erweitern lässt sich das Kontingent derzeit nicht. Der Chat findet rechts in einer Seitenleiste neben dem Dokumentfenster statt, wobei die Funktion „Plaudern“ nur allgemeines ChatGPT-Wissen liefert und die konkrete Dokumentanalyse via „Fassen Sie das Dokument zusammen“ sowie „Mehr Werkzeuge“ startet. Im Test fertigte das Gespann eine ordentliche, inhaltlich korrekte Zusammenfassung eines elfseitigen wissenschaftlichen Aufsatzes zum Einsatz von KI im Recruiting an. Bei Aufruf von „Chat über Dokument“ schlägt der Bot weitere Fragen zur Vertiefung vor, anhand derer sich der Nutzer durch den Text hangeln kann. Tiefergehende Fragen beantwortete der KI-Assistent überwiegend richtig, aber oft zu oberflächlich. Einige Antworten gerieten so oberflächlich und allgemeingültig, dass unklar war, ob sie der Assistent tatsächlich aus dem Inhalt des vorliegenden Dokuments gewonnen hatte.

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