c't 3/2024
S. 158
Praxis
Docker-Setup updaten
Bild: Bild: KI Midjourney | Bearbeitung c‘t

Praxis Dr. Docker

Die Behandlung eines pflegebedürftigen Servers

Updates auf die lange Bank zu schieben, das rächt sich garantiert: Sobald Aktualisierungen von einer veralteten auf die neueste Version nicht mehr direkt vorgesehen sind, geht es nicht mehr ohne mühsame Handarbeit. Das beweist das Behandlungsprotokoll eines containerisierten Setups mit Nextcloud, Rocket.Chat und MongoDB. Tipps, um das künftig zu verhindern, haben wir ebenfalls.

Von Jan Mahn

Die Arbeit von Admins, die zu Server- und Computerproblemen gerufen werden, ähnelt der von Medizinern: Problem eingrenzen, falsche Diagnosen systematisch ausschließen, richtige Diagnose stellen, Therapie wählen und schließlich behandeln. Und wie Ärzte lernen auch Admins am meisten, wenn sie einem erfahrenen Kollegen über die Schulter schauen können – genau das bieten wir Ihnen in diesem Artikel. Wir waren bei einer Behandlung in der Praxis von Dr. Docker dabei und konnten exklusiv das Behandlungsprotokoll eines schwierigen Patienten einsehen: „Mir vorgestellt wird ein Patient mit eindeutigen Symptomen: Die Rocket.Chat-App unter iOS und Android verbindet sich mit einer Fehlermeldung nicht mehr und der Nextcloud-Client beklagt sich über eine veraltete Version des Servers. Der Patient ist vier Jahre alt und ganz ohne Labor und weitere Diagnostik wird klar: Er leidet unter chronischer Updateverstopfung und hat, wie er in der Anamnese verrät, seit dem Jahr 2021 fast keine Updates mehr zu sich genommen.“

Das ist ein Problem, schließlich steht der kleine virtualisierte Ubuntu-Server mitten im Berufsleben und versorgt über 40 Nutzer mit einer Rocket.Chat-Instanz und einer Nextcloud-Dateiablage. Damit sich die Nutzer nicht mit zwei Benutzernamen und Kennwörtern rumschlagen müssen, spielt Nextcloud OAuth-Server und delegiert die Anmeldung an die Chatanwendung. Im Prinzip ein pflegeleichtes Setup, nur die Updates hat bislang niemand automatisiert.

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