c't 3/2024
S. 104
Test & Beratung
PV-Heizstab

Stromvernichter

Heizstab AC ELWA 2 wandelt PV-Überschuss in Wärme

Der österreichische Hersteller my-PV hat sich auf Wärmeerzeugung aus Photovoltaikstrom und die passende Steuerung spezialisiert. Der Heizstab AC ELWA 2 erwärmt Wasser mit bis zu 3,5 Kilowatt und regelt stufenlos, sodass er PV-Überschuss verbrauchen kann. Wie er sich im Zusammenspiel mit PV-Anlage und einer Solarthermie schlägt, haben wir in Herbst und Winter getestet.

Von Jamil Sabih und Jan Mahn

Elektrischer Strom ist nicht nur im Haushalt die wertvollste Energieform, weil sehr flexibel. Er treibt Motoren an, spendet Licht und Wärme und versorgt Computer. Beim Energieversorger kostet eine Kilowattstunde mit allen Abgaben dieser Tage meist 35 Cent. Wärme dagegen ist vergleichsweise günstige Energie: Erdgas zum Beispiel kostet pro Kilowattstunde nur rund 10 Cent (durch die Erhöhung des CO2-Preises steigen die Preise um etwa 0,4 Cent), bei Öl können es auch mal 12 oder 13 Cent sein. Bei diesen Zahlen wirkt ein elektrischer Heizstab wie eine unwirtschaftliche Erfindung: Einen solchen steckt man in einen vorhandenen Wasserspeicher der Heizungsanlage und lässt ihn elektrischen Strom in Wärme umwandeln; ein fest installierter Tauchsieder also mit einem Wirkungsgrad von ziemlich genau 1. Mit teurem Strom aus dem öffentlichen Netz ist das definitiv eine dumme Idee.

Wirtschaftlich ist das nur, wenn der Strom von einer Photovoltaikanlage vom eigenen Dach kommt und eine Regelungselektronik sicherstellt, dass nur der Strom in Wärme umgewandelt wird, der im Haus nicht anderweitig gebraucht wird und als Überschuss verkauft würde. Denn dann sieht die Rechnung plötzlich anders aus: Wer 2023 in Deutschland eine Photovoltaikanlage zwischen 10 und 40 Kilowatt Spitzenleistung gebaut hat, bekommt für die verkaufte Kilowattstunde nur 7,1 Cent. Würde man Wasser für rund 10 Cent pro Kilowattstunde per Gas erwärmen, wäre das teurer. Rund 3 Cent Kostenvorteil generiert ein Heizstab pro umgesetzter Kilowattstunde bei aktuellen Gaspreisen, in den nächsten Jahren könnten die deutlich steigen.

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