c't 2/2024
S. 8
Leserforum

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Papier bleibt

Standpunkt „Kommunikationsdienste: Briefpost abschaffen!“, c’t 1/2024, S. 3

Grundsätzlich ist die Nutzung von digitalen Medien hilfreich und einfacher als ein Brief. Die ausschließliche Ausrichtung darauf ist aber nur bedingt sinnvoll. Siehe dazu den Beitrag von Harald Büring (c’t 1/2024, S.158), der viele Probleme der Digitalisierung anspricht.

Und Sie führen selbst ein gutes Gegenbeispiel an: die Grundsteuererklärung. Der letzte mir vorliegende Bescheid ist von 1966 und wurde gemäß Schriftbild mit einem Kettendrucker auf Papier gedruckt (war also auch digital gespeichert) und mit Unterschrift und Stempel versehen. Ich konnte diesen Bescheid ohne Probleme einsehen. Bei einem digitalen Dokument mit digitaler Signatur wäre dies wohl nicht mehr möglich gewesen.

Letztendlich scheitert man bei digitalen Dokumenten zumeist daran, dass das genutzte Format nur noch bedingt lesbar ist: Wer kann noch Ami Pro, Word Pro oder alte Word-Dokumente richtig einlesen? Und sollte das Dokument noch lesbar sein, dann ist die Signatur nicht mehr prüfbar oder wird als abgelaufen/nicht prüfbar/unzureichend eingestuft und das Dokument nicht angezeigt, da es nicht „vertrauenswürdig“ ist. Papier und Leitz-Ordner sind einfach unschlagbar bei der Archivierung von Dokumenten.

Lutz Mader Mail

Hoch die Preise

Im Grunde hast du recht. Das regelt man am besten mit den Preisen, denn der Deutsche ist am Portemonnaie am empfindlichsten. Also Preise hoch für die Briefe, in die Nähe der Pakete und Päckchen. Der Zustellaufwand ist der gleiche.

Dietrich Beitzke Mail

Ironie

Das gedruckte Heft, in dessen Editorial Sie die Briefpost abschaffen möchten, erreichte mich mit ebendieser Briefpost. Sie bemerken die Ironie?

Holger Prothmann Mail

Alternativen fehlen

Was wird denn heute noch per Brief verschickt? Werbung und gesetzlich vorgeschriebene Korrespondenz. Verbindliche elektronische Kommunikation ist entweder an der Universalwaffe „Datenschutz“ oder an mangelndem Interesse der Endkunden gescheitert.

De-Mail, E-Post – viel Geld investiert, hat leider nicht geklappt. Geht es auch anders? Ja, schauen Sie sich Dänemark an oder, etwas milder, Frankreich. In Deutschland sind die Bedenkenträger immer noch ganz weit vorne in der Entscheidungskette – und die machen lieber nichts, als etwas Falsches.

Wir haben in Deutschland meines Wissens nach kein existierendes, 100 Prozent verbreitetes „Secure-E-Mail-System mit elektronischer Identifizierung“, das als Briefpostersatz geeignet ist. Wenn etwas beweissicher ankommen soll, wie Bußgeldbescheide oder Mahnungen, landet das per Papier in Ihrem klapperigen Briefkasten und gilt nach acht Tagen als offiziell an Sie zugestellt – auch wenn Sie drei Wochen in Urlaub sind.

Martin Diversy Mail

Bizarrer Aufwand

Ich bekomme alljährlich per Briefpost von meiner privaten Krankenversicherung (PKV) eine Bescheinigung „zur Vorlage beim Arbeitgeber“. Als Rentner muss ich jede PKV-Beitragsänderung der Rentenversicherung (RV) zur Kenntnis geben, damit der Zuschuss zur PKV berechnet werden kann.

Der vorgesehene Weg wäre, dass ich die PKV-Bescheinigung per Briefpost an die RV weiterleite. Ich habe diese Bescheinigung allerdings eingescannt und in mein digitales Postfach bei der RV eingelegt. Immerhin funktioniert das tatsächlich und sie wird von der RV bearbeitet.

Weil nach Meinung der RV die eingereichte PKV-Bescheinigung nicht ausreichte, erhielt ich per Briefpost von der RV ein (auch im Internet verfügbares) Papierformular, das ich an die PKV zum Ausfüllen und Unterschreiben geben sollte. Immerhin hat ein Telefonanruf bei der PKV gereicht, um das Ausfüllen und Versenden des Formulars dort anzustoßen. Nach einigen Wochen erhielt ich das ausgefüllte Formular – sowohl in meine digitale PKV-Postbox als auch zusätzlich per Briefpost.

Vorgesehen wäre, diese Bescheinigung wieder per Briefpost an die RV zu senden. Ich habe allerdings auch das wieder elektrisch erledigt, woraufhin per Briefpost der angepasste Rentenbescheid eintraf. Ein wirklich bizarrer Aufwand für einen trivialen Vorgang.

Reinhart Schultz Mail

Meinung untergeschoben

Systemanforderungen von Windows 11: von Absurditäten, Drohungen und verwirrenden Angeboten, c’t 1/2024, S. 58

Mein privater Hauptrechner läuft nach wie vor auf Windows 10, und er soll das auch weiterhin. Dennoch nervt Windows alle paar Tage oder Wochen damit, mir den Wechsel auf Windows 11 schmackhaft zu machen: Mit einer nervigen Werbeeinblendung direkt nach dem Systemstart, die man erst vorsichtig wegklicken muss, bevor man mit der Arbeit am PC beginnen kann.

„Vorsichtig“ deswegen, weil die zwei Buttons suggestiv so unterschiedlich gestaltet sind, dass man leicht versehentlich auf „jetzt installiere Windows 11 doch endlich“ klickt anstelle auf den Text-Button „nein, jetzt nicht“. Ich würde es ja akzeptieren, wenn die Frage selten käme. Oder wenn die Antwortmöglichkeiten nicht versuchen würden, mir eine Meinung unterzuschieben.

Martin Gross Mail

Verfrühter Aprilscherz

Es handelt sich bei den beiden Artikeln erkennbar um den berühmten Aprilscherz der c’t für die April-Ausgabe. Offenbar gab es da einen Fehler im Publish-Management, sodass die Artikel verfrüht veröffentlicht wurden. Dennoch habe ich auch bereits am Neujahrstag herzlich gelacht. Man stelle sich nur einmal vor, dieser verfrühte Aprilscherz würde irgendwann einmal wahr ...

isotester Mail

Es freut uns, dass Sie Spaß an der Lektüre der Artikel hatten. Wir fürchten aber, dass Microsoft das alles ernst meint.

Mini-PC oder Notebook

Hardware-Mythen vom Drucker bis zum WLAN-Router, c’t 1/2024, S. 28

Zu Ihrem Abschnitt „Ein Mini-PC ist ökologischer als ein Notebook“ regt sich in mir Widerspruch. Oder zumindest das Gefühl: Da fehlt noch etwas. Vorweg: Das Akku-Argument überzeugt mich und vielleicht sind die Effekte der anderen Komponenten dagegen auch nebensächlich. Gestolpert bin ich über die Erwähnung von Tastatur und Bildschirm: Diese können doch nur Argumente gegen das Notebook sein, wenn man den Rechner in jedem Fall hauptsächlich mit separaten I/O-Geräten oder remote per Netzwerk nutzt.

Sofern das Notebook hauptsächlich mit dem eingebauten Bildschirm/Tastatur/Touchpad genutzt wird, sollten diese Komponenten doch in der Herstellung und im Betrieb ressourcenschonender sein als der beim Mini-PC notwendige separate Bildschirm und die womöglich per Funk angebundene Tastatur und Maus. Bin ich mit einem Notebook trotzdem nicht sparsamer, auch wenn ich es als All-in-one-Gerät nutze?

Dirk Henkel Mail

Beim Mini-PC können Sie Monitor, Tastatur und Maus auch in einigen Jahren weiterverwenden, nachdem Sie ein neues Modell angeschafft haben.

Laserdrucker drucken billiger

Tintendrucker, die selten benutzt werden, hatten den Benutzer zumindest früher mit verstopften Düsen beglückt. Ist das heutzutage noch ein Thema? Und je nach Tintendrucker führt jener nach dem Einschalten einen mehr oder weniger extensiven Reinigungszyklus durch. Die dazu notwendige Tinte steht zum Drucken nicht mehr zur Verfügung. Besonders krass dürfte das Verhältnis von Nutz- zu Reinigungstinte sein, wenn man den Drucker anknipst, um nur eine Seite zu drucken.

Patrik Schindler Mail

Halbwegs aktuelle Tintendrucker halten korrekt ausgeschaltet ebenfalls monatelang durch, wie wir an einigen Tintentankmodellen beobachtet haben. Aber schalten Sie Tintendrucker immer über die Powertaste ab und warten Sie, bis alle Motorgeräusche zur Ruhe gekommen, ehe Sie die Stromzufuhr unterbrechen. Nur dann ist der Druckkopf vor Austrocknen geschützt. Wir empfehlen zudem, einmal im Monat ein Düstentestmuster zu drucken. Dabei wird nur wenig Tinte verbraucht und man vermeidet zusätzliche tintenintensive Reinigungsvorgänge.

Nebel tanken

Forscher erschließen mit Nanoporen eine Quelle erneuerbarer Energie, c’t 29/2023, S. 140

Okay, mal angenommen, so etwas geht. Dann hier von mir die Zusatzfrage: Wie viele Autos müssen mit Wasserstoffantrieb vor mir herfahren und Nebelschwaden verbreiten, damit es zum Antrieb für mein Elektroauto reicht?

Gerd Diederichs Mail

Das hängt sicherlich davon ab, wie viele Nanoporen in den Frunk passen.

Smartphonezwang im Bus hält auf

Ein rechtlicher Blick auf den Digitalzwang, c’t 1/2024, S. 158

Im Busbetrieb, wie ich ihn erlebe, ist das Smartphone eine echte Bremse, ganz anders als die Chipkarte (ÖPNV der Stadtwerke Greifswald). Ich habe das D-Ticket als Chipkarte. Lege ich sie auf den Leser im Bus, wird innerhalb von weniger als einer halben Sekunde die Anzeige grün. Im gleichen Gerät ist ein QR-Code-Leser eingebaut. In vielen Fällen dauert es mehrere Sekunden, in denen die eingestiegene Person das Smartphone vor dem Leser vor- und zurückbewegt und dreht, bis der Leser grün zeigt. Nicht selten klappt es überhaupt nicht. Im Berufsverkehr kommt es immer wieder vor, dass die eingestiegenen Smartphonenutzer einfach durchgewinkt werden, um den Betrieb nicht noch mehr aufzuhalten.

Jochem Peelen Mail

Ergänzungen & Berichtigungen

Längere Vorwarnzeit

ESA-Satellit soll erkunden, wie der Klimawandel die Atmosphäre verändert, c’t 1/2024, S. 118

Die Vorwarnzeiten vor Taifunen wurden nicht verkürzt, sondern verlängert. Verkürzt wurde die Beobachtungszeit, nach der die Entwicklung eines Taifuns bereits vorhergesagt werden kann.

Wir freuen uns über Post

Fragen zu Artikeln

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