c't 11/2024
S. 88
Praxis
Prompt-Engineering
Bild: KI Midjourney / Collage c’t

Bedürfnisartikulationskompetenz

Prompt-Engineering: Von der Kunst, die KI zu nutzen

Mit einer generativen KI kann jeder interagieren, der Text in einen Computer eingeben kann. KI-Anwendungen sinnvoll zu nutzen, ist anspruchsvoller. Unternehmen wollen jetzt den nächsten Schritt gehen und die Anwendung professionalisieren. Für Mitarbeiter stellt sich die Frage, ob Prompten ein eigener Beruf wird und ob ihr Arbeitsplatz in Gefahr ist.

Von Ben Danneberg

Prompt-Engineering (seltener auch Promptdesign) ist die Kunst – oder vielmehr das Handwerk –, eine Anweisung so zu formulieren, dass im Idealfall das gewünschte Ergebnis aus einem generativen KI-Modell für Text, Bild, Audio, Video, Programmcode oder 3D-Modelle herausfällt. Diese Anweisung, der Prompt, kann dabei ganz unterschiedliche Formen und Längen haben: von einem simplen Satz über einen längeren Absatz bis zu einem mehrseitigen Dokument. In der Praxis geht es darum, die richtigen Schlüsselwörter, Formulierungen und Kontextinformationen in einem Prompt zu verwenden, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen.

Weil gerade alle Welt über Prompts spricht, entwickelte sich teilweise die Ansicht, Prompt-Engineering könnte zu einem eigenen Berufsfeld werden. Stellenanzeigen für „Prompt Engineers“ von einigen großen Unternehmen und Agenturen sprechen für diese These. Andere halten hauptberufliche Prompt-Engineers eher für eine vorübergehende Erscheinung. Die Argumente in dieser Streitfrage sortiert dieser Artikel. Für Unternehmen und andere Organisationen unterbreitet er einen konkreten Vorschlag, welche Rolle künftig wichtiger werden dürfte als die des Prompt-Engineers. Mit dieser Entwicklung müssen sich Mitarbeiter, die bereits KI nutzen, frühzeitig beschäftigen.

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